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Original von ecki
Re: lungenentzündung nach [lexicon]Feuerspucken[/lexicon]
es war einmal vor langer zeit...
wie gesagt, ich habe 12 jahre unfallfrei (die lunge betreffend, brandblasen zählen nicht!) gespuckt und fühlte mich sehr sicher. das vorneweg.
zum spucken habe ich - neben dem anfangs wohl obligatorischen petroleum aus der blechkanne - zu 90% [lexicon]Pyrofluid[/lexicon] (ehemals von pappnase) verwendet, weil´s so hübsch nach blendi geschmeckt hat und der lästige petroleum-geschmack, der sich bei anderen mitteln bis zu drei tagen gehalten hat (zumindest immer beim aufstoßen), fast nicht da war. wenn ich auf die schnelle nix anderes zur hand hatte, habe ich auch schon mal [lexicon]Lampenöl[/lexicon] (von citronella bis fichtennadel) verwendet. meine beiden unfälle hatte ich aber mit [lexicon]Pyrofluid[/lexicon].
zu den unfällen: die spucktechnik war, mehrere kleine flammen im wechsel auf die mit der linken hand gehaltene [lexicon]Fackel[/lexicon] und dann auf die rechte mit nur einer mundfüllung zu spucken. das publikum ging da immer ziemlich mit und ich habe versucht, alles zu geben, eh klar. wenn man´s übertreibt, muss man blöderweise noch wärend man fluid im mund hat, durch die nase luft holen und dabei ist wohl immer etwas fluid mit in die lunge geraten. nie soviel, dass ich es in dem moment gemerkt hätte, aber gleich nach dem spucken war da ein nicht enden wollender hustenreiz. der hat sich beim ersten mal gut drei stunden gehalten. natürlich geht ein mann wie ein baum nicht zum arzt, sondern knallt sich erstmal vor die glotze und denkt sich: "wenn´s bis morgen nicht besser wird, dann schau ich mal beim doc vorbei...". fehler! noch in der selben nacht gings mir so hundeelend, dass mich meine freundin am nächsten morgen zum arzt fahren musste. selber wärs nicht mehr gegangen. was dann kam, war das übliche prozedere: röntgen, antibiotika, röntgen, röntgen und röntgen. drei wochen krank geschrieben und ein halbes jahr kurzatmigkeit. das haben sowohl die krankenkasse (was immer mein doc der erzählt hat), als auch mein damaliger arbeitgeber noch geschluckt. naja, kaum war ich wieder gesund, musste ich´s nochmal wissen: gleiche technik, gleiche verlockung durchs publikum, gleicher größenwahn, gleicher husten. ich wusste ja jetzt, was das hieß und bin von der bühne runter und zum arzt. 30 minuten nach dem auftritt die erste dosis antibiotika geschluckt und drei stunden nach dem auftritt im reich der lebenden toten. gekotzt, was ging und ans sterben gedacht. 5 wochen krankgeschrieben, röntgen, röntgen, röntgen und röntgen, fast ein jahr kurzatmig (so kurzatmig, dass das sogar ein starker raucher noch merkt!), stress mit dem arbeitgeber.
tjanü, seither spucke ich nicht mehr.
auch sehr bemerkenswert: seit ich die beiden lungenentzündungen hatte, höre ich permanent von kollegen, denen´s genauso, oder schlimmer ging. selektive wahrnehmung? bestimmt! aber nicht nur...
gruß,
ecki
Original von gé
09. 12. 2004 13:02:42
tachchen,
mir fällt auf, daß alle unfälle in der richtung, von denen ich gehört habe, leuten passiert sind, die lange erfahrung in der sache hatten. scheint was mir routine zu tun zu haben...
cu,
gé
Original von sam@feuershow
10. 12. 2004 10:47:53
Re: lungenentzündung nach [lexicon]Feuerspucken[/lexicon]
Also ich verfolge das Thema mit den Unfällen sseit vielen Jahren relativ intensiv. Meistens sind es meiner Meinung nach folgende Gründe:
- keine ausreichende Erfahrung, Erprobung
- Stresssituation durch nicht durchdachte Situationen, viel Publikum, Beziehungsstress etc.
- körperlich nicht 100 % fit sein, z.B. Erkältung, Sonnenstich. Für die Restshow reicht es schon noch aber nicht fürs [lexicon]Feuerspucken[/lexicon]
- Eingehen von zu hohen Risiken
- keine Absicherung gegenüber Betreten von "fremden" Leuten bsp. ein Ritter bei nem MA-Markt haut dem Feuerspucker "spasseshalber" auf die Schulter
Leider gab es aber auch Beispiele von sehr erfahrenen Leuten, die an sich nichts falsch gemacht haben und es ist dennoch passiert.
Ich mache es inzwischen so:
Kein [lexicon]Feuerspucken[/lexicon] bei
- körperlichem Unwohlsein (z.B. leichte Erkältung) oder Stress (Pyrotechnikaufbau der länger als geplant dauert)
- wenn ich nicht wirklich bLust drauf habe (denn trotz alledem macht es ja Spaß!)
- ich lerne es niemandem mehr
- keine riskanten Tricks mehr wie früher (Kopfstand, Schulterstand, Zigarettentrick etc.)
- sobald das [lexicon]Pyrofluid[/lexicon] im Mund ist wird der Trick gemacht. Keine Verzögerungen durch Fackeljonglage vorher und dann "überraschend" reinspucken wie früher. Wenn [lexicon]Pyrofluid[/lexicon] im Mund volle Konzentration nur darauf, keinerlei Ablenkung und wenn dann sofort raus damit, egal ob es toll aussieht oder scheisse. Ich hatte kürzlich einen Auftritt vor lauter Promis. Die Gummidichtung der Pyrofluidflasche hatte sich etwas in Einzelteile aufgelöst, weil ich so selten spucke mittlerweile, also war ein kleiner Teil mit im Mund. Früher hätte ich es ignoriert, da habe ich es einfach wieder rausgespuckt ins Tränkgefäss. Unschön aber sicher und die Show war dennoch der volle Erfolg!
- nur noch max. 70 - 80 % der Leistungsfähigkeit spucken. Das merkt niemand. Ich habe schon 70 Einzelflammen gespuckt, jetzt spucke ich halt 40 - 50. Ist relaxter und niemand merkt es ernsthaft, wenn man es entsprechend rüberbringt. Ich denke das Problem ist wenn man an seine Grenzen geht und diese noch steigern will.
Dadurch hat es sich in den letzten 2 Saisons so entwickelt, dass ich relativ selten spucke und dann macht es auch Spaß, wobei das Risiko immer gegenwärtig ist und ich denke irgendwann habe ich einfach keine Lust mehr dieses Risiko einzugehen.
Ciao SAM
Original von Brandma(h)l
ja um den kreis der geschädigten um eine person zu füllen reih ich mich auch mal ein .
hab ne ganz gute mange verschluckt, nicht in den magen sonder in die lunge und lag zum glück nur drei bis vier tage mit 40-41grad fieber im bett- bin natürlich dummer weise nicht zum arzt oder ins kranken haus gegangen sondern erst danach.
auch wenns blöd klingt, aber mein tipp nach dem krankenhaus aufenthalt ( was ich keinem wünsche!!!) neben antibiotika und chemischer keule einen hömoepatischen arzt zu rate ziehen - hat bei mir geholfen und ich mußte nicht die ganz heftigen hammer medikamente nehmen
@ sam ich stimme dir in allen deinen " einschränkungen" zu
es reich eigentlich aus eine flamme zu spucken und das publikum ist begeistert- ich denke die kunststückchen nebenher( kopfstand,...) sind drittrangig und somit wird sie der betrachter vergessen
grußle cle
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