Feuer in der Erziehung

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    • Feuer in der Erziehung

      Hallo zusammen,

      vor einiger Zeit habe ich mal im Forum einer Online-Community ein Thema mit dem Inhalt "Feuer in der Erziehung" eröffnet. Die Personen dort hatten jedoch weit weniger mit dem Feuer zu tun, als wir das hier haben. Jetzt möchte ich mal hier nachfragen, wie Ihr zu dem Thema steht.
      • Sollten Kinder mit Feuer umgehen? Wenn ja, ab wann und wie sollte ihnen der Umgang mit diesem Medium vermittelt werden?
      • Sollten Kinder (ggf. unter Aufsicht) mit Feuer "spielen" dürfen, z. B. mit einem Stock im Lagerfeuer rumstochern etc. oder sollte Kindern der Umgang mit Feuer grundsätzlich verboten werden? Wenn ja, welche Argumente gibt es dafür und welche dagegen?
      • Wie wurdet Ihr selbst in Bezug auf das Feuer erzogen und wie beurteilt Ihr diese erziehungsweise Eurer Eltern? Ich gehe mal davon aus, dass sich auf Grundlage dieser Erfahrung die entsprechende Erziehung aufbaut, die man seinen Kindern angedeien lässt / lassen möchte (für diejenigen unter uns, die noch keine Kinder haben).
      • Sonstiges, was Euch noch zum Thema einfällt und was Ihr für wichtig erachtet.
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      Fire is more than heat and flames. Fire is responsibility. Fire is evolution. Fire is passion. (Pyrometheus)
    • Pyrometheus schrieb:

      Sollten Kinder (ggf. unter Aufsicht) mit Feuer "spielen" dürfen, z. B. mit einem Stock im Lagerfeuer rumstochern etc. oder sollte Kindern der Umgang mit Feuer grundsätzlich verboten werden? Wenn ja, welche Argumente gibt es dafür und welche dagegen?
      Es ist immer abhängig vom Alter ;o)

      Meine Tochter ist 2 und liebt Feuer (findet es faszinierend) weiss aber auch das es schmerzhaft sein kann.... Kerzen pustet sie meist aus mit dem Argument "Heiss"

      Wenn ich ne Show habe, nimmt sie selbstständig abstand setzt sich hin und guckt nur zu... Sie hat allerdings sich auch schonmal die Finger leicht verbrannt und handelt von ganz allein so, wo ich sage das es wirklich das beste für so nen Kleinkind ist...

      Ich persönlich denke das ab nem Alter von ca 8 Jahren der Umgang mit Feuer nähergelegt werden KANN... Unter 8 Jahren ist es noch zu früh und man sollte den Kindern das Feuer zwar nicht verbieten (bringt meist gar nichts), aber dennoch die Grenze zeigen das es richtig schmerzhaft werden kann...

      Dennoch sollte man mit Kindern viel darüber reden da Feuer doch nen gefährliches Element ist ;o)



      Ich selber hab meiner Mutter damals das Leben etwas schwer gemacht denke ich... Sie hat mir ständig verboten mit Feuer zu spielen selbst feuerzeuge wurden mir regelrecht aus der Hand gerissen... Joa somit wurde es dann irgendwann auch interessant (verbieten bringt nichts, macht mans heimlich) und habe nen Feuerchen in meinem Zimmer gelegt... Zum Glück ist nichts passiert da ich mit ner Decke gelöscht hatte als es mir zu unheimlich wurde... genau aus solchen Gründen lasse ich eine gewisse Grenze zu bei meiner kleinen ;o)

      Liebe Grüße Mona
    • Bei meiner eigenen Erziehung war es so, das ich unter Aufsicht mit Feuer umgehen durfte - gerade zu Weihnachten kerzeln wir viel und mein Opa hat mir schon als kleines Kind gezeigt wie man durch das Quetschen von Orangenschalen kleine Feuerbälle in den Kerzenflammen machen kann - alles unter Aufsicht der ganzen Familie - aber mir wurde auch immerwieder eingebläut das ich nur ja nicht alleine mit Feuer spielen sollte - weil ich es aber unter Aufsicht durfte habe ich es auch nie alleine gemacht.
      Am Beeindruckendsten fand ich damals immer unseren Kachelofen und den kleinen Ofen in meinem Zimmer. Als ich in der Grundschule war (vielleicht auch als ich so 8 war) durfte ich ihn dann auch alleine anzünden oder Kohlen nachlegen. Da habe ich mich sehr erwachsen efühlt und war immer sehr umsichtig mit dem Teil.
    • Mit Feuer zu händeln ist für Kinder nicht problematisch wenn sie von Anfang an einen gesunden Umgang damit beigebracht bekommen.
      Am besten du liest dir mal aus diesem Waldkindergarten ab Seite 7 ihren Bericht vom Umgang mit Feuer ihrer Waldkindern durch. Ist ne Pdf Datei.
      Die haben sich vom pädagogischen Kontext schon eine Menge Gedanken zu diesem Thema gemacht.

      media.manila.at/gems/flysch/WaKiNa02.pdf

      Natürlich steht in jedem Fall die Aufsicht beim herumprobieren mit diesem Element an erster Stelle. Das Kinder mit "gefährlichen" Dingen wie Messern, Feuer (Lagerfeuer, Kerzen, [lexicon]Poi[/lexicon] ect.) schon mit +/- ca.2 Jahren durch vorsichtige Annäherung kennenlernen ist für mich nichts Neues. Im Gegenteil ich finde es wichtig das ihnen klar ist wie man damit umgeht, sie keine Angst davor haben. Wenn sie irgendwann eigene Neugier entwickeln und es nicht kennen, da ihnen niemand gezeigt hat was man beachten muss, dann wird es gefährlich.
      Wie das meine Eltern mir näher gebracht haben weiß ich nicht nicht mehr. O_o Aber scheinbar haben sie gute Arbeit geleistet da ich mich nicht scheue mich mit Feuer zu umgeben ohne den vernünftigen Umgang damit nicht aus den Augen zu verlieren. Bei mir im Haus gibt es eine spezielle Feuerlöschdecke die auch beim "spielen" mit dem Feuer griffbereit ist und auch Kinder sollten wissen wie man diese anwendet & wo sie zu finden ist.
      Gibt es einen speziellen Grund warum dich dieses Thema interessiert, arbeitest du mit Kindern oder einfach nur Interesse an der Sache selbst?

      feurige Grüße Lumi
    • Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass etwas gänzlich zu verbieten, die versuchung an etwas verbotenem noch größer macht es dann doch ausprobieren zu wollen. und wenn keine kenntnisse über gefahren herrschen, geht erst recht was schief. ich finde es gut, dass es dazu schon einen gewissen pädagogischen leitfaden gibt. und mit verantwortung aufzuwachsen ist, denke ich, sinnvoller als einem kind etwas vorzuenthalten. jedoch finde ich kaum, dass es ein entsprechendes alter dazu zu nennen gibt. da kinder sich ja immer an ihren eltern orientieren. wenn papa oder mama raucher sind und ihr feuerzeug überall rumliegen haben, sich kaum kümmern welche gefahr das ist, liegt in dem fall ja z.B. ein defizit bei den eltern. ganz im gegensatz bei eltern die da verantwortungsvoller handeln und ihrem kind versuchen zu erklären, was feuer eigtl. ist. ich denke es kommt auf beide parteien, eltern wie kinder, an!
    • Bevor ich im Verlaufe des Themas selbst meine Meinung kundtun werde, möchte ich jetzt nur auf die folgende Frage antworten:

      gandulum schrieb:

      Gibt es einen speziellen Grund warum dich dieses Thema interessiert, arbeitest du mit Kindern oder einfach nur Interesse an der Sache selbst?

      Genau genommen beides. Es ist so, dass ich im Dezember 2009 zusammen mit einigen anderen Feuerkünstlern den Verein Feuerpädagogik e. V. gegründet habe. Innerhalb dieses Vereines arbeiten wir mit Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen. Bisher hatte ich jedoch nur wenig Zeit und Gelegenheit aufgrund meines Studiums aktiv im Verein tätig zu werden, was ich in der Zukunft ändern möchte. Da ich dabei kompetent auftreten möchte und nicht aus dem Bereich Pädagogik komme, bin ich derzeit dabei mir entsprechende Kenntnisse anzueignen (u. a. auch durch Lesen verschiedener Literatur zum Themengebiet Feuer). Im Zuge dessen interessiert mich auch die Meinung von anderen, denn leider stellt man immer wieder fest, dass es Menschen gibt, die eine hohe Ablehnung gegen das Feuer haben und sofort auf Kontra gehen, wenn sie nur das Wort hören. Je mehr Meinungen ich habe, desto besser wird das Bild, welches ich mir von der Gesellschaft im Bezug zum Element Feuer machen kann. Dies wiederum kann wertvoll für die Tätigkeit innerhalb des Vereins sein.
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    • Ich hatte, als meine Kids geboren wurden, ein großes Haus mit Kachelofen. Die beiden hatten mir damals schon oft beim anzünden und nachlegen geholfen. Später kamen dann die Mittelalterlager dazu.. Also den Umgang mit Feuer haben die beiden recht bald schon gelernt und gehen auch heute sehr umsichtig damit um. Mein Sohn ist jetzt 12 und spielt selbst schon mit Feuer, meine Tochter intressiert sich nicht wirklich dafür.

      Ich bin der Meinung, daß egal in welcher Hinsicht, die Kinder früh mit solchen "gefährliche Sachen" vertraut gemacht werden ist das kein Problem. Man muß auch selber entscheiden wann der richtige Zeitpunkt dafür ist. Das hängt meiner Ansicht nach vom Charakter und der Entwicklung des Kindes ab.
    • Hi Leute,

      ich habe ähnliche erfahrungen gemacht mit jugendlichen (zwischen 13-15 jahren). ich trainiere einen kinder- und jugendzirkus und in diesem bekommen wir alle paar monate mal n besuch auf ner convention gesponsert. letztes jahr hatten dort die poi mädels ihr "feuerdebut". mit ordentlich schutzausrüstung (kopftuch, handschuhe, etc.) und einer guten viertelstunde gepredige meinerseits, nur sachen zu spielen die sie auch sicher beherschen, haben sich alle getraut (jaaa einige hatten echt respekt vor den flammen und haben die poi nur n bisle rumgewirbelt oder ma ne 3bt [lexicon]weave[/lexicon] gespielt) und waren danach stolz wie oskar. das war natürlich mit der leiterin abgesprochen und sie war auch die ganze zeit dabei (war mir persönlich sehr wichtig, andernfalls hätte ich die poi nicht aus der hand gegeben).

      die erfahrung die ich dabei gemacht habe ist die, dass wenn man kinder an die sache des feuerspielens ranführt, eine gewisse freiheit gewährt werden soll. (trotzdem ist man dabei für den fall dass etwas passiert). ich habe sie einfach machen lassen und das feedback war genial! beim zweiten burn haben sich 2 von 5 schon etwas mehr getraut und danach fast die ganze nacht noch mit sockenpoi geübt. das spiel mit dem feuer hat ihren ehrgeiz geweckt neues zu lernen und altes zu perfektionieren und gleichzeitig eine ganz neue sichtweise in der welt der poi gebracht.
      für mich persönlich wars ein voller erfolg weil ich auch als trainer in einem anderen licht dastehe wenn ich nicht nur den drill sergeant gebe.

      LG Curin
      Love is Passion...
      and one Passion is Poi!
    • So, dann jetzt auch meine Meinung zum Thema:

      Feuer gehört sicherlich wie alle anderen Elemente auch einfach dazu, aber gerade weil es neben seiner Ambivalenz noch eine so hohe Faszination auf den Menschen (und auch Kinder) ausübt, sollte man ihm besondere Aufmerksamkeit widmen. In welchem Alter damit begonnen wird das Kind an das Feuer heranzuführen halte ich für nebensächlich, da die Kindesentwicklung nicht linear bei allen gleich, sondern individuell unterschiedlich verläuft. Daher sollte jedes Elternteil (Elternpaar) selbst entscheiden. Sobald die nötige Reife da ist und spätestens dann, wenn eine Faszination vom Kind ausgeht, sollte aber damit begonnen werden. Man kann also damit beginnen, wenn das Kind lernt mit Messer und Gabel umzugehen oder Schwimmunterricht bekommt.

      Ich denke, es ist wichtig, dass Kinder eigene Erfahrungen machen können. Leider scheint es heute so zu sein, dass viele Kinder dies nicht mehr machen dürfen. Gemeint ist, dass wenn ein Kind beispielsweise eine Kerzenflamme berühren will, bekommt es zuerst einen Klapps auf die Finger mit der elterlichen Ansage, dass Feuer heiß ist und ggf. verboten. Dies schreibt Ernst Ell in seinem Buch zur Feuererziehung und betitelt es als ein soziales Verbot, welches vor dem natürlichen Verbot (Hitze spüren, ggf. Finger verbrennen) kommt. Ich denke, er hat damit durchaus Recht. Auf diese Art lernt das Kind nicht, was Feuer ist und wie damit umgegangen werden muss. Im Gegenteil wird das Feuer durch das soziale Verbot noch interessanter.

      Daher sollten Kinder beim Lagerfeuer gerne helfen selbst anzuzünden oder mal mit Stöcken im Feuer stochern etc. und wenn es sich mal die Finger verbrennt, dann ist das halt so. Das gehört dazu und diese Verletzungen sind nicht lebensgefährlich, aber mit einem deutlichen Lerneffekt verbunden. Alle Feuererfahrungen sollten aber ganz zwingend unter Aufsicht passieren. Ich denke, ein Feuerverbot ist nicht gut, sondern es sollte so sein, dass die Kinder wissen, sie dürfen mit Feuer "spielen" bzw. ihre Erfahrungen machen, aber dann bitte mit Aufsicht. Wenn das Vertrauensverhältnis zwischen Kind und Eltern dann stimmt, werden die Kinder (so nehme ich an) auch zu den Eltern kommen und sich melden.

      Wenn ich also selbst mal Kinder habe, soll das Feuer keinesfalls verboten oder tabu sein. Mit dieser Maßnahme möchte ich nicht nur dem Prometheuskomplex vorbeugen, sondern auch neben der Brandschutzerziehung den Kindern auch klar machen, das Feuer etwas schönes und positiv sein kann. Oft habe ich den Eindruck, das viele nur die negativen Seiten vom Feuer wahrnehmen. Das Feuer für unsere heutige Zivilisation jedoch von größter Bedeutung ist, daran wird nicht mehr gedacht. Dies finde ich schade und denke, das besteht handlungsbedarf.

      Zum Abschluss noch eine kleine Literaturempfehlung:
      Ell, Ernst. (1983). Warum Kinder zündeln - Vorschläge zur Feuererziehung. Katzmann: Tübingen.
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    • Das "Problem" vieler Eltern ist, dass sie ihre Kinder naturgemäß vor jeglicher Gefahr bewahren wollen. Es ist schon einfach gesagt, dass man Kinder "einfach mal machen lassen" soll und dass sie ihre eigenen Erfahrungen machen müssen. Egal in welchem Erziehungsbereich.

      Wenn man dann selbst in der Situation ist, merkt man schon eher, dass es man sich schon am Riemen reißen muss, um den kleinen net alles zu verbieten bzw. sie davon fern zu halten.

      Bei Feuer weiß ich, dass es mich als Kind auch sehr fasziniert hat. Wollte immer damit rumspielen und auch viel darüber wissen. Meine Eltern fanden das Anfangs net so doll. Aber auch sie haben dann irgend wann erkannt, dass eher unzweckmäßig ist, Kindern sowas zu verbieten. Denn die Faszination ist da. Und wenn die Kinder dann im verborgenen Kokeln und sich vielleicht eher darauf konzentrieren, nicht erwischt zu werden, dann kann es schonmal gefährlich werden.

      Es ist auch eine Sache von Vertrauen in das Kind und seine Ausprägung. Wenn die Eltern wissen, dass das Kind keinen Mist mit seinem Wissen über Feuer macht, dann ist die Sache einfacher. Wenn die Kinder jedoch schon häufiger mal etwas angesteckt haben, dann muss man schon aufpassen.
      Aber auch da könnte eine speziell darauf angelegte Erziehungsmaßnahme mit Feuer helfen.
    • Kauz schrieb:

      Das "Problem" vieler Eltern ist, dass sie ihre Kinder naturgemäß vor jeglicher Gefahr bewahren wollen. Es ist schon einfach gesagt, dass man Kinder "einfach mal machen lassen" soll und dass sie ihre eigenen Erfahrungen machen müssen. Egal in welchem Erziehungsbereich.

      Da stimme ich Dir zu. Natürlich möchte man als Eltern sein Kind vor Gefahren schützen. Doch Wasser kann auch gefährlich sein. Das Kind kann dort auch ertrinken. Damit das nicht passiert, werden anfangs Schwimmflügel gekauft und sobald das Kind groß genug ist, lernt es schwimmen. So kann das hier doch auch sein oder?
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    • also ich bin zwar erst süße 19 ^^ aber ich denke, dass kinder schon früh lernen dass feuer und herdplatten heiß sind ^^ das mit der herdplatte hab ich selber früh raus gefunden :D
      unter aufsicht ist der umgang mit feuer denke ich nicht bedenich habe mich als kind mal staklich.
      wenn man den kindern zeigt, dass man mit einem brennenden stock ein großes feuer entzünden kann, merken sie , dass feuer echt gefählich ist und gewinnen (so hoffe ich) auch einen gewissen respekt davor.
      ich habe mich mit 4,5 oder 6 mal stark verbrannt und hatte seitdem respekt vor feuer, obwohl es mich immer schon gereizt hat rauszufinden wo meine grenzen mit feuer sind,
      so habe ich dann irgendwann einen mittlerweile gute freund mit feuer spielen sehen und da wusste ich" ich spiel mit feuer bis ich meine grenzen kenne!"
      und seit dem bin ich feuerspieler und schaue wie weit ich gehen kann ^^
      wie zb spiral wraps mit feuer.
      ich hatte so angst welche zu machen aber als ich mich getraut hab war ich stolz und mach sie immer :D
      Sich Feder in den Arsch zu stecken macht einen nicht zum Huhn:)
    • ich bekomms leider nichtmehr wörtlich hin, aber sinngemäß aus einer meiner ersten erziehungswissenschaften-Vorlesungen:
      Wissen ist gut, jedoch nutzlos ohne erfahrung. und erfahrung besteht aus aktion und direktem feedback.

      das beispiel mit der herdplatte wurde schon zig mal genannt... aber im prinzip ist es wirklich so, man kann hundert mal erzählen, das die platte heiß ist, bis das kind sie nicht angefasst hat, oder es sonst irgendwie erfahren hat, ist da zwar ein wissen, aber wissen ist nur oberflächlich, und will durch erfahrung bestätigt werden.

      Im allgemeinen bin ich sowieso dafür bei allem potentiell gefährlichem, egal ob feuer, wasser, autofahren, waffen oder was auch immer möglichst viel respekt und wenig angst aufzubauen.
      respekt ermöglicht den kontrollierten, vorsichtigen umgang mit etwas. angst hingegen ist der pfad zur dunklen seite der macht.
      also... ääh... angst führt, sobald etwas schiefgeht schnell zu panik, und panik sorgt für unkontrollierte aktionen, die nicht selten alles noch schlimmer machen. grade gestern im chemischen praktikum gesehen... "das wird ja heiß wenn ichs übern bunsenbrenner halte, da kann doch was passieren!" "das soll es ja auch o.0" *überkoch* "waaah, hilfe!" *heißes, blubberndes reagenzglas voll giftigem stoff durch den halben abzug werf* "naaa klasse"

      so als kurzfassung.
      um wirklich kontrollierten respekt aufzubauen, braucht man allerdings erfahrung, und zwar erfahrung, bei der auch mal was schiefgegangen ist. ansonsten bei rein positiver erfahrung bekommt man nur "ich bin unsterblich"-erfahrung, die macht unvorsichtig und ist auch falsch. man muss die grenzen kennen, man muss wissen wie das fragliche gefährliche "ding" auf was reagiert, oder es zumindest abschätzen können. und dinge abschätzen können etc. lernen kinder am besten, wenn sie noch jung sind. die grundlegende motorik muss natürlich vorhanden sein, aber dann hab ich kein problem, ein kind mit allen möglichen potentiell gefährlichen dingen so früh und oft wie möglich zu konfrontieren, solange ich die situation sicher noch kontrollieren kann. wobei es schon etwas im rahmen des sinnvollen bleiben sollte... also... autofahren vllt. nicht zu früh, da müssen erstmal bobbycar, dreirad etc. herhalten. aber... feuer, taschenmesser und was weiß ich noch alles klar, kein problem. zumindest prinzipiell nicht, es muss halt individuell auch auf das einzelne kind eingegangen werden.

      oh... und ich würde dem kind evt. sogar ein paar dinge extra zeigen, was schief gehen KANN. nicht, das es das selber macht, aber so vom prinzip her. manchmal reicht als erfahrung auch beobachten, ohne selbst in einer gefährlichen situation zu sein. wobei es nicht so spektakulär sein oder so kontrolliert aussehen sollte, das der/die kleine das gleich nachmachen will o.0
      egal, mein bus fährt, keine zeit für mehr^^
      "Spiel mit dem Feuer. Tu es.
      Denn man kann einem Kind hundertmal sagen, die Herdplatte sei heiß, die Bedeutung wird ihm erst in dem Moment, in dem es trotzdem drauffässt klar.
      So lernt doch jeder für sich selbst, in dem großen Spiel das Leben heißt. Und das Feuer ist einer der anspruchsvollsten, dennoch lohnendsten Mitspieler."
    • Also ich finde, das ist ein richtig guter Beitrag von Dir Runsler. Leider scheinen das einige Eltern heutzutage anders zu sehen oder zwischen den gefährlichen Dingen zu differenzieren (Wasser = OK -> Schwimmunterricht; Feuer = Nicht-OK -> Verbot). Zu was das führen kann, wurde hier bereits angesprochen. Bei der Motorik ist es übrigens nichts anders. Wenn Kinder laufen lernen, fallen sie anfangs auch immer mal wieder hin. Der Körper bekommt als die Information, dass diese oder jene Bewegung so nicht zu realisieren ist, weil das Ergebnis der Sturz ist. Ergo wird an der Motorik im Körper so lange gefeilt bis das Kind laufen, springen, hüpfen etc. kann.

      Ich selbst wurde übrigens weitgehend mit einem Feuerverbot aufgezogen. Mir wurde immer gesagt wie gefährlich Feuer doch sei. Das Resultat war, dass ich mich still und heimlich in die Kellertreppe (draußen) verzogen habe. Glücklicherweise war dort nichts, was irgendwie brennen konnte, sodass ich keinen Schaden angerichtet habe, wenn ich mit meinen kleinen Feuern herumexperimentierte. Dabei habe ich mir immer mal wieder die Finger verbrannt. Feuer ist eben ein harter Pädagoge, aber genau diese Erfahrung musste ich machen. Wie heißt es so schön "Wer nicht hören will, muss fühlen" und manchmal ist genau dieses fühlen das wichtigste. Durch das Feuerverbot war irgendwie immer der Reiz gegeben und ich wusste lange Zeit nicht, wie ich damit umgehen sollte, bis ich die Feuerkunst entdeckt habe. Seit dem hat dieser innere Wunsch mit Feuer umzugehen eine Form des Ausdrucks gefunden und ist nicht mehr belastend, wie es damals der Fall gewesen ist.
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    • Noch eine kleine Ergänzung zum Thema, die in den Büchern, welche ich im Thema "historische Geschichte von Feuershows" genannt habe immer wieder auftaucht. Es wird immer wieder der Prometheuskomplex angesprochen und beschrieben. Er passt jedoch besser in den Bereich der Erziehung, als in das andere Thema, sodass ich es mal hier einfüge, für alle, die mit dem Prometheuskomplex noch nichts anfangen können:


      Auf dt. übersetzt bedeutet Prometheus soviel wie "der Vorausdenkende". In der griechischen Mythologie gilt er als Freund und Kulturstifter der Menschheit. Seine Herkunft ist zwar nicht göttlich, aber titanisch, was ihn zum Mitglied eines mächtigen Göttergeschlechtes macht. Aufgrund der Sage wird er auch als Feuerbringer (Pyrphoros) bezeichnet.

      Die Prometheus-Sage:

      Aufgrund einer betrügerischen Vorgeschichte zum Wohle der Menschheit war der Göttervater Zeus zornig und entzog den Menschen zur Strafe das Feuer. Prometheus, der Freund der Menschen, stieg daraufhin in den Olymp, um ein Holzstück am funkensprühenden Sonnenwagen des Helios zu entzünden und den Menschen das Feuer wiederzubringen. Mit seiner lodernden [lexicon]Fackel[/lexicon] kehrte er zurück und setzte einen Holzstoß in Flammen. Zeus, dem diese Aktion gar nicht gefiel, wollte Rache. So befahl er seinem Sohn Hephaistos, das Trugbild einer schönen Frau zu gestalten. Dieses Trugbild wurde durch Athene mit einem Gewand aus Blumen geschmückt. Hermes verlieh ihr zudem eine bezaubernd schöne Sprache und Aphrodite schenkte ihr einen besonderen Liebesreiz. Das Trugbild dieser schönen Jungfrau nannte man Pandora, die Allbeschenkte. Bevor Zeus mit ihr zur Erde herab stieg, übergab er ihr eine Büchse, in die jeder Göttliche eine unheilbringende Gabe eingeschlossen hatte. Auf der Erde angekommen übergab er Pandora als Geschenk an Epimetheus ("der Nachherdenkende"), dem Bruder des Prometheus. Dieser hatte zwar von Prometheus eine Warnung erhalten, nahm die Jungfrau aber dennoch auf. Dann öffnete sie den Deckel der Büchse und alle unheilbringenden Gaben kamen heraus. Nur die Hoffnung blieb der Sage nach in der Büchse zurück, als sie den Deckel schnell wieder schloss. Seit diesem Tag werden die Menschen Tag und Nacht von Fieberkrankheiten, Leiden und plötzlichem Tod heimgesucht. Doch nicht nur die Menschen sollten für die Wiedererlangung des Feuers bestraft werden, sondern auch Prometheus selbst. So lies Zeus ihn in Gefangenschaft nehmen und ihn in die schlimmste Einöde des kaukasischen Gebirges schleppen. Dort wurde er an einen Felsen über einem Abgrund gefesselt. Ohne Schlaf und Nahrung musste Prometheus dort ausharren. Um sein Leid noch zu vergrößern, kam jeden Tag ein Adler und fraß von seiner Leber, die sich jedoch, weil er unsterblich war, immer wieder erneuerte. Prometheus flehte um Gnade, aber Zeus blieb unerbitterlich. Viele Jahrhunderte dauerte seine Qual, bis schließlich Herakles ihn voller Mitgefühl erlöste.

      Die Sage lässt erkennen, dass zwischen den Göttern und den Menschen eine Rivalität herrschte. Dabei waren die Götter die mächtigen und die Menschen die machtlosen. Es scheint verständlich, dass die Menschen sein wollten wie die Götter. Diese hingegen wollten ihre Macht nicht teilen. Der Besitz des Feuers hob den Menschen nicht nur endgültig vom Tier ab, sondern er gab ihnen auch gottähnliche Macht. Dies wollte Zeus verhindern und so entzog er den Menschen das Feuer. Dies stellte den Menschen vor ein Problem. "Wollte der Mensch Mensch bleiben, mußte er das Feuer stehlen oder stehlen lassen durch den Vorausdenker Prometheus" (Ell, 1983, S. 31).

      Der Prometheuskomplex:

      In Anlehnung an die Sage beschreibt der Prometheus-Komplex ein psychologisches Phänomen. Mit entwicklungspsychologischer Berechtigung darf für die heutige Zeit davon gesprochen werden, dass aus der Sicht des Kindes der Vater in der Familie eine ähnliche Rolle wie der Göttervater in der griechischen Mythologie einnimmt. Das Wort "Vater" ist in diesem Zusammenhang als Symbol für die elterliche Macht zu verstehen und schließt somit die Mutter mit ein. Die Rivalität, die zwischen Menschen und Göttern besteht, wird hier übersetzt in die Rivalität zwischen Kindern und Eltern. Eltern sind die ersten Menschen mit denen sich ein Kind aktiv auseinander setzt und an denen es sich orientiert. In den Phasen ihrer Entwicklung kopieren sie das Verhalten der Eltern und sind bestrebt so zu sein wie sie. Dabei kommt es jedoch immer wieder zu Differenzen zwischen den Ansichten der Kinder und denen der Eltern. Ähnlich wie die Götter, die den Menschen das Feuer entzogen haben, verhalten sich auch die Eltern, indem sie den Feuerbesitz ihrer Kinder häufig gar nicht erst zulassen. Sie verbieten und sanktionieren ihn. Es liegt jedoch in der Natur der Kinder das Feuer erfahren zu wollen. Dieser Drang scheint beim Blick in die Literatur jedoch bei Jungen stärker ausgeprägt zu sein als bei Mädchen. Weil sich die Kinder noch zu machtlos fühlen, um den Eltern auf einer gleichwertigen Ebene zu begegnen, muss "der Prometheus in den Herzen der Kinder den Eltern das Feuer stehlen" (Ell, 1983, S. 37). Anders ausgedrückt bedeutet dies, wenn die Kinder ihre Feuererfahrung nicht ganz offen (unter Aufsicht und Schutz der Eltern) machen dürfen, müssen sie es heimlich tun (z. B. in der Deckenhöhle oder hinter der Gardine), denn schließlich wollen sie die gleiche Kompetenz erwerben, wie ihre elterlichen Vorbilder oder sie gar übertreffen. Gaston Bachelard spricht in diesem Zusammenhang auch vom Willen zur Intellektualität. Das hier beschriebene Verhalten der Kinder wird als Prometheus-Komplex bezeichnet.

      Dieses psychologische Phänomen und der Hintergrund der Menschheitsgeschichte, in der das Feuer eine sehr große Rolle spielt, wie auch die griechische Mythologie beweist, lassen erkennen, welcher Wert einer positiven Feuererziehung zukommt.
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    • ich glaube sogar, an dem umgang mit feuer, speziell in der erziehung kann man sehr große rückschlüsse auf den allgemeinen umgang mit "gefahren" sowie allgemein den "erziehungsstil" ziehen.

      meiner meinung nach ist es in allen bereichen, mit denen sich ein mensch früher oder später auseinandersetzen muss sinnvoll, einen mittelweg aus verbot und völliger freiheit zu finden.
      weder das totalverbot, das sehr wahrscheinlich neugier nach sich zieht, die dann wiederum zu heimlicher, eigener auseinandersetzung damit führt, noch die freiheit, die direkt auch wieder zu eigener, unge"führter" auseinandersetzung führt.
      beides sorgt beim beispiel feuer dazu, das kinder irgendwo alleine zündeln. und das kann irgendwie nicht gut sein.

      das eigentlich interessante ist nun, das sich dies auch auf nahezu alles andere übertragen lässt, wo irgendeine art von umgang sinnvoll ist.
      feuer (zündeln), wasser (schwimmen) erde und luft fällt mir nun nichts ein, aber ja^^

      fahrradfahren, laufen/springen/klettern, meinetwegen kann mans sogar bis zum umgang mit alkohol (als stellvertreter für ähnliches) ausdehnen. besser, die "kinder" lernen all das unter aufsicht erwachsener, lernen ihre grenzen kennen, ohne sie beim ersten kontakt hoffnungslos falsch einzuschätzen. sonst geht es den "kindern" schnell wie der enterprise bei den borg...
      "Spiel mit dem Feuer. Tu es.
      Denn man kann einem Kind hundertmal sagen, die Herdplatte sei heiß, die Bedeutung wird ihm erst in dem Moment, in dem es trotzdem drauffässt klar.
      So lernt doch jeder für sich selbst, in dem großen Spiel das Leben heißt. Und das Feuer ist einer der anspruchsvollsten, dennoch lohnendsten Mitspieler."
    • Predator schrieb:

      Kennt jemand noch die Geschichte von Paulinchen und dem Feuerzeug aus dem Struwelpeter?
      Ich les das grad nochmal und da fällt mir eine sehr schöne Umsetzung der Geschichte in einem Youtube-Video ein, die ich mal gesehen hab. Die möchte ich Euch an dieser Stelle nicht vorenthalten:


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    • Huhu,

      also ich bin ja selbst Mutter von 2Kindern und habe mein Kids öfters beim Training dabei...sie sind 3j. und 6j....sie sehen natürlich was man mit Feuer alles machen kann aber sie wissen auch das Feuer gefährlich ist und bekommen eben auch mit das es weh tut wenn Mama oder die anderen sich mal wieder verbrannt haben. Sie haben da kein interesse daran damit zu spielen...sie halten auch automatisch abstand und sagen das mit Feuer nur die erwachsenen Spielen dürfen und das Feuer weh tut wenn man nicht aufpasst.

      Ich persönlich finde das so junge kinder wie die meinen müssen wissen was alles passieren kann und das es Gefährlich ist...natürlich dürfen meine auch mal ein stock in lagerfeuer werfen aber meine haben kein interesse an Feuer auch diese Faszination von feuer haben sie verloren...wo anfangs noch ständig davon geredet wurde und sie gespannt da sahsen und uns beim üben zu gesehen haben gehen sie jetzt lieber in ihre ecke und spielen was anderes. Ich find einfach mal sollte bei sowas offen umgehen und ich für mein teil habe bewusst entschieden die kids immer mit zunehmen damit sie auch mitbekommen das man sich bei feuer auch sehr weh tun kann und das auch die erwachsenen und welches kind will schon sch persönlich weh tun. Dies hat auch bei herd funktioniert wo sie anfangs meine ermahnungen ignoriert haben das ein Herdplatte und ein Ofen heiss ist...dann hab ich mich selbst am herd verbrannt seit dem halten sie abstand und sagen selbst immer das ist heiss und ich soll aufpassen sonst tuh ich mir wieder weh :D .

      Was allerdings das Thema Kinder und Feuerspielen betrifft find ich sollte schon ein gewisses alter bestehen(je nach reife)...ich hab vor kurzen den jüngsten Feuerspuker Thüringens gesehen der im zarten alter von 5jahre war und der hat richtig feuer gespukt und das find ich einfach verantwortungslos, ich konnt den vater dabei auch nicht verstehen der total stolz war das sein sohn wie die großen feuerspukt und die zuschauer die bei sowas beifall geklatscht haben.

      Dies nun mal mein beitrag dazu :)

      lg eisblume