Eine Mahnung an alle Kohlespieler

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    • Eine Mahnung an alle Kohlespieler

      Hey,

      hier mal eine Mahnung an alle Leute die mit Kohle spielen, da es mich am Samstag echt entsetzt hat.

      Ich hatte am Samstag bei Windigen bis leicht stürmischen Verhältnissen einen Auftritt, an sich kein Problem. Ich lag mit beginn der Show die Kohle Tools auf die Feuerschale zum glühen. nach ca. 3 min nahm ich Sie dann runter da sie schon gut gelüht hatten und lag sie zur Seite bis zum Einsatz.

      Nach weiteren 5 Minuten musste ich Sie wegräumen und mit Wasser Löschen. Da der Funkenflug (nur beim auf dem Boden liegen) zu Riskant wurde. Beim Hochheben fuhr mir der erste schock durch die Glieder. Die Käfige blieben auf dem Boden Liegen und ich hatte nur noch den Stab in der Hand. Am Morgen danach beim Auto Ausladen wurde mir erst recht schlecht.

      Die Kohle hat es innerhalb von ca 7-8 minuten geschafft einen 1,5mm Wandigen Alustab KOMPLETT zu Schmelzen und zum durch glühen zu bringen. Anbei ein Bild, damit sich jeder einen Eindruck verschaffen kann. Ich Stande der Kohle immer Kritisch gegenüber aber dies war für mich der letzte Punkt. Ich werde nie wieder damit arbeiten. Für mich ist es ein unkalkulierbares Risiko!

      Bitte achtet auf eure Tools. Nutzt nur Edelstahl und Kontrolliert sie Penibel!!!! Kohle kann bei genug Sauerstoff Zufuhr mit einer Leichtigkeit Genug Hitze Entwickeln um Alu und Stahl zum Schmelzen zu bringen, bitte überlegt euch 3 mal ob ihr wirklich damit spielen wollt. Es ist kein Vergleich zu Stahlwolle.

      Ich habe meine Schlüsse daraus gezogen das ich keine Kohle mehr nutze. Jetzt könnt Ihr eure schließen.

      lg

      Kai
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    • *hüstel*

      Äääähm... das ist jetzt mal eine unschöne, wenn auch absolut wichtige Information zum falschen Zeitpunkt... ich habe gerade eben Kohlepoi für meine Freundin gebaut. :wut:


      Ich werde also heute Abend einen Testlauf starten... OHNE Spiel, nur Hitzeverhalten.
      Man kann alles in Brand stecken und mit Flammen versehen... aber nicht alles macht dabei Sinn.
      Die Seite meiner Feuergruppe: freies-feuer.net
    • Ja kunststück bei nem Schmelzpunkt von 660°C

      Herzlichen Glückwunsch,
      Du hast die Metallverhüttung "erfunden"

      und so sehr ich Dich auch mag - Dafür, dass du Aluminium verwendet hast, gehörst du gesteinigt.
      Und auch Edelstahl ist nur bedingt eine Lösung und verschleißt schnell.
      Mit Kohle und viel Luft kann man schließlich Eisen aus Eisenerz herausschmelzen.

      Am ende des Tages bleibt die Sache mit der Kohle leider eine ziemlich bescheuerte Idee.
      Auf sowas kann man eigentlich nur kommen, wenn man von werkstoffkunde überhaupt keine ahnung hat.
    • Björgir schrieb:

      *hüstel*

      Äääähm... das ist jetzt mal eine unschöne, wenn auch absolut wichtige Information zum falschen Zeitpunkt... ich habe gerade eben Kohlepoi für meine Freundin gebaut. :wut:

      Ich werde also heute Abend einen Testlauf starten... OHNE Spiel, nur Hitzeverhalten.

      Du MUSST aber spielen...
      erst die konstante Luftzufuhr macht die Kohle so gefährlich.
      In Schmiede-Essen kann man auf die Art Stahl verschweißen.

      Eine glimmende, ruhende Kohle ist vergleichsweise harmlos
    • Ich lasse mich "gerne Steinigen" - Da "selbst ich" diese gefahr unterschätz habe wollte ich es ja grad mal mit dem doch beeindruckenden Bild verdeutlichen und Publik machen.

      Bei den "3 Lagen Hasendraht Zaun reichen für Kohlepoi" Konstruktionen wird mir so nur noch schlechter.

      Sofern auch nur einer seine richtigen Entscheidungen daraus trifft, und dadurch in Unfall mehr verhindert wird, war es mir wert gesteinigt zu werden. Da spricht ausnahmsweise mal der Optimist in mir.

      Nochmal kurz zur Auftritts Situation. Es war im Industriegebiet auf einem großen Beton Platz, der Funkenflug durch Wind wäre daher in diesem falle beim Spielen vertretbar gewesen. Soweit kam es ja aber jedoch nicht mal. Um es deutlich zu sagen. Ich habe nicht mal gespielt. Die Dinger lagen nur rum. Es gab keine Verletzungen oder sonstige Schäden durch die Kohle.

      Off Topic:

      Ich finde es schade das wen man doch den Mut hat sowas öffentlich zu zeigen, dass andere daraus Lernen können, doch teils etwas angefeindet zu werden.

      Off Topic ende


      lg

      Kai
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    • Also ich finde es super, dass Du das hier öffentlich kund getan hast. Meine Funkenpoi-Erfahrung ist bis jetzt sehr gering. Ich hab mal gesehen, wie jemand mit Kohlepoi gespielt hat und fand das sehr faszinierend. Vor etwas über einer Woche habe ich das erste Mal selbst Funkenpoi gespielt, allerdings Stahlwolle. Kohle wollte ich immer mal ausprobieren, aber ich denke, mehr als ein ausprobieren wird daraus jetzt nicht mehr werden, denn ich persönlich bin für solche Tipps und Hinweise sehr dankbar. Schließlich kann man nicht alles wissen.
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    • Mein Test fällt aus...
      Ich habe Bauchschmerzen, auch nur den Sack Kohle aufzuschneiden, geschweige denn das auch noch anzuzünden.

      Gut, dass das Thema hier rechtzeitig aufgetaucht ist... ich wollte mir schon nen Funkenstab bauen... zum Glück habe ich noch kein Material gekauft.
      Wer sich sowas schon gebaut hat... für Tipps, unabhängig von dem, was ich mir schon angeeignet habe, bin ich sehr dankbar.
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    • Hm, einerseits wundert mich das unter den beschriebenen umständen jetzt nicht wirklich, was da passiert ist (wie gesagt, kontinuierlicher wind, auch noch aus einer richtung und alu...), andererseits wird es mich nicht davon abhalten selber weiter mit kohle zu spielen, hab im gegenteil damit insgesamt sehr gute erfahrung gemacht.

      ich hab zusammen mit zwei stabspielern inzwischen einige versionen von funkenpoi und stab gebastelt, schiefgegangen während der benutzung ist seit dem dritten versuch nie was (beim ersten war das gitter zu grob, beim zweiten das falsche material), aber die waren auch als probedurchläufe und belastungstests ausgelegt, wir waren entsprechend gekleidet (schutzbrille, helm, ledermantel mit hohem kragen, restliche freie stellen mit molton und/oder lederfetzen abgedeckt), hatten sehr viel wasser auch in form eines kleinen teiches vor ort, und nichts ansatzweise brennbares in vielen vielen metern umkreis, von daher war das als "lerneinheit" völlig in ordnung.
      Wie genau das aussah, und was wir für zwischenversionen hatten, bis wir zufrieden genug waren, lass ich jetzt mal weg, da waren auch etwas weniger glorreiche ideen dabei...

      Inzwischen sind wir bei sehr schweren, aber dennoch (so irgendwie) spiebaren versionen von stäben und poi angekommen, die natürlich vor und nach jedem einsatz gründlich kontrolliert werden, aber jetzt nach dem dritten mal spielen noch keinerlei ermüdungserscheinungen zeigen.
      Die Stäbe sind recht dickwandige Edelstahlrohre, an den enden sind stahlplatten draufgeschweißt. in diese können zwei gebogene stäbe in die 4 dafür vorgesehenen löcher gesteckt werden, sodass sie eine art grobe "kuppel" aufspannen. die stäbe werden dann an der platte festgeschraubt.

      bevor das ganze da festgemacht wird, wird diese "kuppel" aber erstmal hingestellt, darein kommen etliche lagen edelstahldrahtgitter (gibts in manchen baumärkten). daraus kann man sone art röhre mit mehrschichtigen wänden machen. am boden gut "zusammenknüllen", und zur sicherheit mit stahldraht (wir haben 1,5mm VA genommen) "vernäht". ebenso die ganze rolle an der "kuppel" festnähen, immer wieder verzwirbeln und unterschiedliche schichten der rolle dran befestigen. falls doch mal ein draht, oder ein teil vom gitter durchglüht, halten die anderen verbindungen noch, unangezündet reicht eine solche pro kuppelstange. würde wahrscheinlich sogar ganz ohne halten. dennoch, schön oft festnähen, je mehr die eventuell vorhandene belastung verteilt ist, desto weniger risiko besteht. so oder so wird das hauptgewicht bei dieser konstruktion von der kuppel gehalten, also von zwei edelstahlstangen von ich glaube je 1cm durchmesser. das hält. die seitenkräfte sind ja grade mit dem monsterstab bei weitem nicht so hoch wie die fliehkräfte, stalls etc. kann man einfach nicht so heftig spielen, wenn allein in einen stab ein ganzer sack kohle reingeht. also eher sanftes spielen, und auch nicht zu schnell. wir bauen die funkennummer sowieso normalerweise eher als was "magisches" denn als "mächtigen badabumm" ein, als letzterer eignet sich stahlwolle einfach besser.
      so rieseln kontinuierlich ein paar funken raus, möchte man zb. passend zur musik betonen oder so, reicht einmal schütteln völlig aus. durch die vom gewicht limitierte geschwindigkeit hält sich auch die zugluft und damit sauerstoffzufuhr in grenzen.
      Dazukommt, dass die temperatur zwar reichen mag, das drahtgitter zum glühen zu bringen, sodass es nichtsmehr aushält dort, wo die glut es berührt, aber diese erste schicht ist wirklich rein dafür da, an der kohle anzuliegen. dann kommen noch zwei, drei schichten, die nichts weiter tun, als für abstand zur ersten schicht zu sorgen, und schließlich die letzte, die zwar noch heiß wird, aber auch bei höchstgeschwindigkeit und testweiser bearbeitung mit fön und ventilator nicht zu glühen beginnt. diese behält durchgehend ihre volle tragfähigkeit. und der größte teil der kraft wird ja auf die kuppel abgelenkt.
      Da der stab eh ne sehr hohe Masse hat, ist er kaum "ruckartig" zu spielen, also sind die kräfte, die wirklich auf das drahtgitter wirken doch recht gering.

      Man muss dazu sagen, das die beiden, die die teile spielen doch deutlich überdurchschnittliche muskeln haben, ich kann damit nichtmal das bisschen anfängerzeugs, war ich überhaupt mit stäben kann. ich kann die grade so von a nach b tragen. bisher gibts zwei dinge, die noch verbesserungsbedürftig sind: 1. die platte am ende ist eckig, die kuppel "rund", es stehen böse ecken hervor. okay, wer mit nem dragonstaff spielen kann, ist ähnliches gewohnt, trotzdem ungünstig. 2. muss in die mitte noch griptape oder so, glattes edelstahlrohr ist nicht sehr griffig.


      Dann haben wir noch [lexicon]Poi[/lexicon] gebaut, ähnnliches Prinzip, ähnliche größe. nur gibt es diesmal keine "kuppel" und Platte aus Edelstahl, sondern stattdessen vier edelstahlketten, die sich außen um das gitter rumlegen und wieder daran, und oben und unten an den kreuzungen miteinander vernäht sind. ist vom gewicht her etwas angenehmer, da bei poi ja die gesamten fliehkräfte auf die schultern gehen. da die auch mit je einem halben sack kohle (also ca. 1,5 kilo) befüllt werden, ist gewicht durchaus ein grund lieber kette als stange und platte zu nehmen. ansonsten gleiches prinzip, mehrerere lagen stahldrahtgitter, die sich gegenseitig vor der hitze schützen bzw. stabilität verleihen, das gewicht wird auf die stabilere außenstruktur umgelenkt.

      bisherige probleme: zum nachfüllen muss das ding komplett aufgemacht, und anschließend neu vernäht werden, i-eine art "schnellverschluss" würde da ne menge zeit, aufwand und schmerz sparen... mit VA-Draht nähen ist nicht sehr spaßig.

      wichtig ist dabei auch, das ich mit denen weit mehr auf (sanfte) kicks, stalls und ähnliches setze, und keinesfalls auf hohe geschwindigkeit.
      einerseits besser für meine gelenke bei dem gewicht, andererseits entsteht so wieder ein viel geringerer luftzug, könnte mir durchaus vorstellen, das der wind im eingangspost mehr gepustet hat als meine poi fahrtwind bekommen bei nem auftritt.

      Also ja, man muss viel rumprobieren, und ausgiebig testen bis man kohle wirklich sicher verwenden kann, und tatsächlich ist wind fast weniger wegen dem funkenflug ein problem, aber es ist auch defintiv möglich, kohlespielzeuge sicher und verantwortungsbewusst zu benutzen und zu spielen.

      gibt natürlich wie immer keine garantie, das das immer klappt, aber für uns hat es bisher funktioniert, auch sorgfältiges beobachten vor, während und nach dem spiel hat keine sicherheitslücken mehr gezeigt, besser geht es nicht mehr.
      "Spiel mit dem Feuer. Tu es.
      Denn man kann einem Kind hundertmal sagen, die Herdplatte sei heiß, die Bedeutung wird ihm erst in dem Moment, in dem es trotzdem drauffässt klar.
      So lernt doch jeder für sich selbst, in dem großen Spiel das Leben heißt. Und das Feuer ist einer der anspruchsvollsten, dennoch lohnendsten Mitspieler."
    • ich hab hier jetzt mal mitgelesen und fühle mich nur bestätigt, da ich vor langer zeit auch mal einen testkäfig gebaut hab um kohlepoi auszuprobieren. jeder kennt doch dieses tolle funkenartige explodieren, wenn man beim grillen in die bereits weißgeglühte holzkohle pustet. es knackt, funken fliegen und man sucht schnell das weite. das verhalten, dass dabei entsteht wirkt sehr unkontrolliert und chaotisch (also die art der funkenbildung...) nur dass man es bei kohlepoi gerade darauf anlegt.

      und was die werkstofftechnik angeht, jap da sollte man bescheid wissen, ohne das jetzt böse zu meinen, da ich auch schon viele verrückte sachen ausprobiert hab (und hey, hier sind alle verrückt, wir spielen schließlich mit feuer...)

      von allen arten des funkenfluges die am besten zu kontrollieren ist, halte ich stahlwolle und pyrofontänen noch am vertretbarsten. da die art der verbrennung nicht chaotisch stattfindet. auch auf die gefahr hin, dass ihr mich jetzt steinigt;) ich möchte jetzt aber keinen diskurs über pyrotechnik starten. das ist nur meine sichtweise auf dieses thema. so wie es feuerkünstler gibt, die auch auf feuerspucken verzichten, da es ihrer ansicht nach genügend andere tolle feuereffekte gibt (ohne das zu negieren), finde ich kohlepoi überflüssig.

      just my 2 cents!

      grüße, steffen
    • Das wiederum seh ich jetzt komplett anders^^
      Pyrofontänen sind halt einfach [lexicon]Pyrotechnik[/lexicon], mit allem, was dazugehört an notwendigem Papierkram etc., deswegen schonmal keine Option für diejenigen, die keine Pyrotechniker sind. Soweit ich weiß, fällt das ja auch noch unter unsachgemäße Anwendung, sodass man dagleich in die "schlimmste" kategorie reinrutscht (korrigiert mich, wenn ich da falsch liege, ich meine aber sowas in einem ähnlichen Thread gelesen zu haben).
      Dazu kommt, das diese hauptsächlich auf schwarzpulver basieren, die öffnung nach außen ist, und mir das wieder zu viel Risiko wäre. Schwarzpulver brennt unter Druck nunmal anders ab, die Druckverhältnisse ändern sich beim drehen ständig. außerdem reicht es, wenn die entsprechenden fontänen beim Transport oder sonstwo ein bisschen was mitbekommen haben, sodass nichtmehr der gesamte Kram so fest dadrin reingepresst ist, kann man unter umständen ja nichtmal von außen sehen. Habe ich zwar (auch weil ichs nicht benutz) noch nicht erlebt, aber bei der Vorstellung da fliegt ein Schwarzpulverklumpen raus gruselt es mich mehr als bei nem Stück Kohle.

      Und Stahlwolle ist toll, ja, der Effekt aber zwangsweise sehr kurz. Die eignen sich halt wirklich nur, um auf saraph-niveau ein paar sekunden lang vollgas zu geben. ja, auch das kann man wunderbar in shows einbinden, und das publikum mag es, ist vom effekt her aber etwas völlig anderes als zwei minuten von einem funkenregen statt mit feuer, mit glühenden kugeln zu tanzen... lässt sich meiner meinung nach vom einsatzgebiet her nicht wirklich vergleichen. hat beides seinen sinn, aber das eine durch das andere ersetzen wollen ist wie im kanu über stromschnellen, weil man keinen kajak mag.

      Ich finde Kohle unterscheidet sich durch einige Punkte von anderen funkeneffekten:

      1. die funken sind langsam. sie rieseln mehr oder weniger zufällig irgendwann mal da raus, und sie werden kaum rausgeschleudert. das hat einen ganz anderen effekt als die weit und hoch fliegenden stahlwollefunken oder die regelrecht herausgeschossenen pyrofunken. am ehesten noch mit eisenpulver zu vergleichen.

      2. man kann langsam spielen, und es sieht dann auch langsam aus. mit stahlwolle völlig unmöglich, und mit pyro hab ichs auch noch nicht gesehen, eventuell wirkt damit auch vieles einfach schneller. eisenpulverkartuschen habe ich die erfahrung machen müssen sind bei zu langsamen spieltempo irgendwie unzuverlässig, der schweif bricht immer wieder mal ab. aber das kann natürlich auch an mir oder nem montagsmodell liegen.

      3. die farbe. sowohl von den poi, als auch von den funken. da hat man eine feuershow, die durchgehend eben feuer hatte, und kommt mit etwas, was garnicht brennt. sondern quasi nurnoch die essenz des feuers, die glut im inneren ist. das hat wesentlich mehr überraschungseffekt als "der hat silvesterdinger drangebunden", zumindest von dem, was ich bisher an reaktionen beobachtet hab. letzterer effekt ist bei pyrotechnik unvermeidlich, kommt aber auch bei stahlwolle und eisenspänen relativ schnell auf, weil automatisch das nächst bekannteste assoziiert wird. und die assoziation mit weißen funken ist nunmal silvester.

      4. die spieldauer. die großen kohlepoi kann ich, je nach anzahl an stalls, kicks etc, wo besonders viel rausrieselt gute drei minuten, und damit ein ganzes lied lang spielen, wenn ich möchte. da ist stahlwolle schonmal raus. mag mit mancher pyrotechnik auch gehen, hatte aber den eindruck was ich damit gesehen habe ging auch oft deutlich kürzer, zum teil ging einer einfach mitten in der show aus. das ist etwas, was ich garnicht wollen würde, aber vllt. hatten diejenigen einfach i-was falschgemacht. Mit Eisenpulver kann die spieldauer in der tat sehr ähnlich sein.

      5. die zuverlässigkeit/kontrolle übers verhalten. Stahlwolle macht einfach nen haufen funken, fertig, man muss vollgas geben, damit wirklich gut was passiert. pyro ähnlich, man muss zwar nicht auf bestimmte art spielen, aber dennoch. effekt an, und der brennt ab, ohne es im spiel kontrollieren zu können, egal was passsiert. oder hat auch mal ne fehlzündung. mag sehr sehr selten passieren, passiert bei kohle aber nicht. da kann ich sehen, ob sie gut durchgeglüht ist, und kann sehen, wie viel noch drin ist/wie lange ich noch spielen kann. Eisenspäne wiederum sind bei mir i-wie sone 50-50 chance, das sie wirklich mal einen kompletten burn durch funktionieren ohne aussetzer, die ich als spielender zum teil nichtmal richtig sehen kann. wenn da was verstopft das erst duch nen kick lösen zu müssen oder sowas bringt im besten fall die choreo durcheinander, im schlimmsten ärgert es mich derart, dass ich völlig rauskomm und sehr viel an flüssigkeit/leichtigkeit im spiel verlorengeht. kohle bietet mir halt deutlich sichtbar "wird funktionieren oder hat noch nicht genug geglüht", "zeigt an, wie lange es noch geht, auch im spiel" "brennt allgemein recht lange" "regulierbare brenndauer und effektstärke", ich kann durch ruhige spielweise die brenndauer verlängern, oder durch alle ruckartigen bewegungen extraeffekte einbauen, auch passend zur musik oder wie mir grade danach ist. diese kombination an sicherheit, das es funktionieren wird, und kontrolle über den effekt in jeder situation bietet mir sonst kein anderes funkenspielzeug, zumindest keines, das ich ausprobiert habe.

      6. Freiheit beim spiel. mit kohle kann ich, passende eigene schutzausrüstung und genug platz und windstille vorrausgesetzt, die für alle funken vorraussetzung sein sollten (wenn auch in unterschiedlichem ausmaße) nahezu alles spielen, was ich mit normalen poi auch kann. das bieten mir sonst nur eisenspäne. mit stahlwolle und pyro muss sehr darauf geachtet werden, wie die planes liegen, wo die funken hingehen könnten, da sie schlicht weit fliegen. kohle und eisenspäne fliegen nicht weit, ausreichende engmaschigkeit bei kohle vorrausgesetzt. wenn ich mit meinem normalen tempo spiel, würde selbst der ganze käfig, wenn er abreißen würde maximal drei meter weit fliegen, und evt. noch ein wenig rollen. schneller spiel ich einfach nicht, und weiter könnten dann auch kohlebrocken nicht fliegen. das ist ein abstand, den ich bei funkeneffekten sowieso zum publikum einhalte, egal wie der wind steht etc.
      also selbst im worst case, der käfig öffnet sich unten, und die kohle rauscht ungebremst raus (was dank der stahlketten schwer passieren kann) habe ich einen gefahrenradius von 3-5 metern dadurch, der durch die funken entstehende ist, um unberechenbare windböen einzukalkulieren von anfang an weit höher gewählt. Und da der Wind eben weit mehr ausmacht, kann ich mich mit den dingern drehen, wie ich will, kann corcscrew und alles damit spielen. wenn mir die dinger dafür nicht schlicht zu schwer wären, ginge auch ein [lexicon]buzzsaw[/lexicon], eben weil das prinzip "rausrieseln" und nicht "wegschleudern" ist. dinge, die ich mit pyro oder stahlwolle niemals tun, nichtmal dran denken würde. Ich setze kohle als überraschungs-poi (oder eben stäbe) ein, als "zauberhaftes", und als solches muss man mit ihnen noch tanzen können, muss sich in ihrem regen bewegen können und dabei einen eindruck von freiheit vermitteln können. das kann und will ich aber nicht mit pyro oder stahlwolle.


      Also alles in allem... so, wie ich funken benutze, bleiben höchstens eisenspäne als für den verwendungszweck ebenso einsetzbar. und deren effekt ist deutlich kleiner, die farbe mag ich nicht so, und ich hatte mit der zuverlässigkeit öfters probleme.
      Daher nehm ich die eigentlich nur noch, wenn der wind, oder eine zu kleine spielfläche (oder strohballen in der nähe...) den einsatz von kohle verbieten, quasi als ersatzeffekt, oder wenn ich die normalen poi ein wenig aufpeppen will.
      Pyro benutz ich, schon mangels entsprechender papiere, und weil ich einmal so eine fontäne hab explodieren sehen garnicht, und stahlwolle ist eigentlich in allen bereichen ein ganz anderer effekt, und wird dementsprechend auch ganz anders eingesetzt, schon von der musikalischen begleitung her. da könnte ich genausogut lyco mit als vergleich reinziehen, aber es ist nunmal ganz was anderes.


      Aber naja, jedem, wie ers mag, und vor allem für sicher hält. für mich haben kohleeffekte keine wirklich würdige alternative...
      Sollte jetzt auch kein "Exkurs über [lexicon]Pyrotechnik[/lexicon]" sein, das überlass ich denjenigen mit entsprechenden papieren und Erfahrungen, sondern ein allgemeiner vergleich der verschiedenen funkeneffekte, und warum ich nun ausgerechnet mit kohle am liebsten spiel, bzw. es sollte die beweggründe dafür aufzeigen.
      Ich finde alles hat sein einsatzgebiet, und dementsprechend sollte es auch benutzt werden. man muss eben nur nicht alles einbauen, wenn man nicht will ;)


      Ps: man sollte insgesamt drauf achten, welche kohle man kauft, und grundsätzlich einen sack mehr kaufen, diesen vorher im grill unter ordentlich frischluftzufuhr (fön) verheizen, und beobachten. dieses "knacken" zeigt bei weitem nicht jede kohle, speziell briketts eher selten, daher, und wegen der längeren/gleichmäßigeren glut und kohlegröße bevorzuge ich auch diese.
      "Spiel mit dem Feuer. Tu es.
      Denn man kann einem Kind hundertmal sagen, die Herdplatte sei heiß, die Bedeutung wird ihm erst in dem Moment, in dem es trotzdem drauffässt klar.
      So lernt doch jeder für sich selbst, in dem großen Spiel das Leben heißt. Und das Feuer ist einer der anspruchsvollsten, dennoch lohnendsten Mitspieler."
    • @elmo5: Stahl (darunter auch Edelstahl) hat einen Schmelzpunkt von ca 1400°C bis 1500°C.

      Also ich habe selbst schon einige Erfahrungen mit Kohle und kenne auch andere Spieler die mit Kohle spielen und ich hatte noch nie entsprechende Erfahrungen.
      Allerdings habe ich auch noch nie von einem Spieler gehört, der die Kohlen a) bei starkem Wind gespielt hätte oder b) die Kohlen mehrere Minuten im Käfig hat liegen lassen.
      Wenn man spielt sorgt ja auch der "Spielwind" für eine Abkühlung des Gitters.
      Und wie Runsler schon geschrieben hat: Kohle, Stahlwolle oder Pyro lassen sich halt vom Effekt her nur sehr schwer untereinander austauschen.
      Die Gefahr bei egal welcher Art der Funkenerzeugung lässt sich einfach immer stark reduzieren wenn man weiß wo die möglichen Risiken liegen und man vor und während des spielens entsprechende Sachen beachtet.
      Und da ist Funken-Poi, egal welcher Art, nicht wirklich anders als normale Feuer-Poi.
      Feuer ist Bewegung - Bewegung erschafft Feuer
    • Teribos schrieb:

      @elmo5: Stahl (darunter auch Edelstahl) hat einen Schmelzpunkt von ca 1400°C bis 1500°C.

      Also ich habe selbst schon einige Erfahrungen mit Kohle und kenne auch andere Spieler die mit Kohle spielen und ich hatte noch nie entsprechende Erfahrungen.
      Allerdings habe ich auch noch nie von einem Spieler gehört, der die Kohlen a) bei starkem Wind gespielt hätte oder b) die Kohlen mehrere Minuten im Käfig hat liegen lassen.
      Wenn man spielt sorgt ja auch der "Spielwind" für eine Abkühlung des Gitters.


      Öhm, ok, bei mir liegt die Kohle aufgrund der Konstruktion während dem gesamten durchglühen und anschließendem spielen im Gitter, ich kann das halt nicht zwischendurch öffnen, weil mit stahldraht vernäht. wind ist allerdings in der tat ein no-go, was sich mit dem nächsten satz irgendwie beißt:
      der "spielwind" kühlt vllt. das gitter ab, facht gleichzeitig aber auch die glut enorm an.
      schonmal geschmiedet?^^ ohne extra-luftzufuhr geht die steinkohle fast aus, und hat sehr wenig temperatur. mit zusatzluft kann man stahl sogar soweit ausglühen, dass er untauglich wird und wie butter. siehe oben: das sind schon ein paar grade mehr ;)
      "Spiel mit dem Feuer. Tu es.
      Denn man kann einem Kind hundertmal sagen, die Herdplatte sei heiß, die Bedeutung wird ihm erst in dem Moment, in dem es trotzdem drauffässt klar.
      So lernt doch jeder für sich selbst, in dem großen Spiel das Leben heißt. Und das Feuer ist einer der anspruchsvollsten, dennoch lohnendsten Mitspieler."
    • Also die Sache ist relativ einfach...
      gekühlt wird das Gitter mit der Umgebungstemperatur... kälter kann es nicht werden.
      Die Kohle bringt dir wenns dumm läuft über 1000°C

      Und nur weil Stahl bei 1400° schmilzt, bedeutet das nicht, dass er bis 1300°C die selben eigenschaften wie bei 20°C hat.

      Es gibt Ausdehnungskoeffizienten, Zugfestigkeitsveränderungen etc...
      Kann man sich alles prima ausrechnen.

      Dazu kommt auch Verschleiß und Ermüdung des Materials über die Zeit.
      Will heißen - wenn es 10x gut geht, ist das keine Garantie fürs 11. mal.....
    • AvB schrieb:

      Und nur weil Stahl bei 1400° schmilzt, bedeutet das nicht, dass er bis 1300°C die selben eigenschaften wie bei 20°C hat.

      Diesbezüglich kann ich auch sagen, dass sich Stahl wunderbar bei 1000°C Schmieden lässt, Es bedeutet vorallem das auch die Zugfestigkeit um ein Vielfaches abnimmt, weshalb ein Käfig aus Stahl leicht reißt, wenn es heiss ist.

      Edelstahl verhält sich da sehr ähnlich, dessen Schmelzpunkt kann je nach Legierung bei ca. 1500°C liegen. Empfehlenswert währe da eigentlich nur Wolfram :D
      :hothead:BURNBRIGHT:hothead:
    • @el

      ist ja logisch... Sonst hätte das Warmmachen vor dem Schmieden ja keinen Sinn.
      Streng genommen sind alle Stähle "Edelstähle", da legiert :) => siehe F.Rapatz
      Und die Rostfreien sind dann halt doch stähle mit etwas mehr Chrom

      Interessant wirds dann eher wenn man in Richtung Nickelbasiswerkstoffe denkt. Inconel... Das könnte dauerhaft funktionieren.