Womit Feuerspucken?

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    • Womit Feuerspucken?

      Hallo liebe Feuerspucker,
      ich habe mich vor einiger Zeit dazu entschieden mir möglichst viele Informationen zum Thema [lexicon]Feuerspucken[/lexicon] zu besorgen und wollte demnächst vielleicht auch das ein oder andere ausprobieren.
      Wo ich mir allerdings noch nicht sicher bin ist welche Flüssigkeit ich dazu verwenden soll (oder vllt. doch lieber Pulver?).
      Da ich mal gelesen habe dass sich dafür Paraffin eignet und es ungefährlich für die Gesundheit sein soll habe ich es mir mal besorgt.
      Jedoch zweifel ich daran, da es sich um dickflüssiges Paraffin handelt welches sich nicht sonderlich gut entzünden lässt (habe versucht ein Stück Papier mit Paraffin anzuzünden, es hat nicht funktioniert).
      Ich hoffe ihr könnt mir dort ein wenig weiterhelfen.

      Mfg Streichholz
    • Mal ganz ehrlich:
      Dann hast du dich offensichtlich noch kein Stück informiert.
      Oder zumindest aus sehr schlechten, und in dem Falle gefährlichen Quellen.

      Ehrlich gesagt liest sich dein Post ein bisschen wie "Hey Leute, ich wollte mal Bungee Jumping ausprobieren und hab mir dazu so viele Infos wie möglich besorgt, jetzt weiß ich aber nicht ob ich die Spanngurte am Gürtel oder am Hosenträger festmachen soll". Und zwar mit ähnlichem potential für tödliche Verletzungen, nur etwas weniger Blut...

      "ungefährlich für die Gesundheit" gibt es schonmal nicht.
      Bei allem, mit dem man halbwegs zuverlässig eine Flamme erzeugen kann, ohne Angst haben zu müssen dass einem der Mund explodiert (deswegen nimmt man nichts, was wirklich gut brennt...) gilt: kommt es in die Lunge, bist du tot oder dein Leben lang verstümmelt, je nach Menge, Versorgung, Reaktionszeit und Glück.
      Völlig egal ob Pulver oder Flüssigkeit. Da passiert zwar ein wenig was anderes in der Lunge, das Resultat ist aber gleich: Bei winzigsten Mengen, Glück und schneller ärztlicher Versorgung kannst du mit Lungenentzündung und ähnlichem davonkommen (woran auch genug Leute sterben), bei etwas mehr, etwas weniger Glück oder weniger guter/schneller Versorgung büßt du für den Rest deines Lebens an Lungenvolumen ein (und dann sind Asthmatiker auf einmal Spitzensportler im Vergleich zu dir), und wenn irgendeiner der Faktoren wirklich ungünstig ist, erstickst du.

      Das klingt jetzt sehr drastisch, aber: Das ist es auch. Es gibt wenige Extremsportarten, die noch gefährlicher sind. Und vor allem hast du da nicht unbedingt Einfluss drauf. Bitte mal jemanden dich zu erschrecken. Wenn du dabei darauf achtest merkst du, dass du ruckartig einatmest. Ein Reflex, genauso wie Adrenalinausschüttung, damit dein Körper für Flucht oder Kampf ausreichend Sauerstoff zur Verfügung hat.
      Das Problem: willst du grade [lexicon]Feuerspucken[/lexicon], atmest du dabei das Pulver/die Flüssigkeit ein. Und dann stirbst du.
      Und man kann sich bei allem möglichen erschrecken, da braucht es keinen riesigen Feuerball nur cm vom Gesicht entfernt (wobei das auch ein Grund sein kann), sondern zB. nur ein Vogel der dir im Moment höchster Konzentration ins Gesicht kackt.

      So blöde wie es kommen kann, kann man manchmal garnicht denken.
      Und das ist nur die kurzfristige Wirkung, was mit den zum Teil Krebserzeugenden Kohlenwasserstoffen, die durch die Mundschleimhaut aufgenommen werden langfristig im Körper passiert hat noch keiner ausreichend gut erforscht. Aber schön ist es bestimmt nicht.
      Oft wird halt lange, lange Zeit nicht verstanden, dass die riesige Flamme beim [lexicon]Feuerspucken[/lexicon] mit großem Abstand nicht das gefährlichste ist. Und das sagt eigentlich schon genug aus.

      Falls du es jetzt immernoch lernen willst, bitte achte auf zwei Dinge:

      1. Nicht alleine. Lass es dir von jemandem zeigen, der es kann und auch weiß was er da tut, dir die Risiken erklärt etc. Und auch wenn die Technik an sich einfach ist, jeder der dir das "mal eben schnell" beibringen will, hat ne gute Chance dich damit aus mangel an Vorbereitung umzubringen. Möglicherweise nicht sofort, kann ja auch mal gutgehen, aber das Risiko, dass etwas schiefgeht ist ohne wirklich langes, intensives Training bevor überhaupt an Feuer gedacht wird nunmal um ein Vielfaches höher.

      2.http://www.firesouls.de/forum/index.php/Thread/3383-Sicherheistipps-zum-[lexicon]Feuerspucken[/lexicon]/
      Das da gründlich durchlesen und zu herzen nehmen.

      Dann kannst du dich damit zwar immernoch umbringen, reduzierst aber zumindest die Wahrscheinlichkeit und das Risiko. Eventuell nicht auf ein vernünftiges Niveau, das wirds fürs [lexicon]Feuerspucken[/lexicon] nie geben... aber eventuell auf ein Niveau, das dir bewusst ist, und bei dem du bereit bist das Risiko trotzdem einzugehen.
      Davon abhalten kann dich keiner, nur ernsthaft warnen und so gut es geht vorbereiten.


      Ps.: "Parrafin" ist ein Sammelbegriff für eine ganze Reihe langkettiger Kohlenwasserstoffe. Je nach tatsächlicher Kettenlänge, Mischungsverhältnis und Reinheit haben die sehr unterschiedliche Eigenschaften, insbesondere was Brennbarkeit, Sauberkeit der Verbrennung, Anteil an Krebserregenden Stoffen, Viskosität etc. angeht. Besonders bei dem Krebskram: sobald das Zeug wirklich riecht (oder schmeckt), egal nach was: Finger weg. Die bösen Stoffe heißen nicht umsonst zum Großteil "Aromaten".
      "Spiel mit dem Feuer. Tu es.
      Denn man kann einem Kind hundertmal sagen, die Herdplatte sei heiß, die Bedeutung wird ihm erst in dem Moment, in dem es trotzdem drauffässt klar.
      So lernt doch jeder für sich selbst, in dem großen Spiel das Leben heißt. Und das Feuer ist einer der anspruchsvollsten, dennoch lohnendsten Mitspieler."

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Runsler ()

    • @ Runsler
      Ich würde ihm vielleicht nicht unbedingt vorwerfen sich nicht informiert zu haben... nur aus einer zweifelhaften Quelle.
      Google verweist, wenn man nach [lexicon]Feuerspucken[/lexicon] und ähnlichem sucht, gerne mal auf Themen in andere Foren in denen Leute schreiben sie würden erfolgreich mit Benzin-Paraffin Gemischen spucken...selbst wenn man sich informiert ist das also evtl skeptisch zu sehen. Streichholz hat sich dazu entschieden hier zu Fragen und ich finde das zeigt das er zumindest die Infos hinterfragt ;)

      @ Streichholz
      Der Link den Runsler gepostet hat lesen ist schonmal ein Anfang, wenn du eher Bücherinteressiert bist, ist das Buch "[lexicon]Feuerspucken[/lexicon] und [lexicon]Feuerschlucken[/lexicon]" von Patrick Fonger ein guter Ansatz um etwas über die Gefahren usw. zu erfahren.
      Trotz allem, die Aussage die man von allen Feuerspuckern bekommt wenn man fragt wie man am besten damit anfängt ist: "Such dir jemanden der es dir beibringt".
      Wie Runsler schon sehr drastisch beschrieben hat, du hast dir da eine ziemlich gefährliche Kunst rausgesucht und wenn du versuchst das über Youtube, Bücher oder ähnliches zu lernen erhöht das einfach die Wahrscheinlichkeit das was schief geht. Sich vorher informieren ist gut, Tutorials anschauen und Bücher lesen schadet nicht, aber das alles ist ersetzt keinen erfahrenen Lehrer.
      Der Tanz ist ein Gedicht und jede seiner Bewegungen ist ein Wort.
    • Vielen Dank für die vielen Informationen, nachdem ich hier bereits ein wenig rumgelesen habe dachte ich mir bereits dass die Hälfte von den Informationen die ich aus den verschiedensten Seiten habe Müll sind.
      Zum Thema Lehrer: In meiner Umgebung bezweifel ich stark, dass es jemanden gibt der es mir beibringen kann. Das was möglich ist, ist dass ein Freund neben mir steht und mir hilft falls etwas schief gehen sollte.
      Für den Anfang würde ich auch erstmal sehr viel Üben und mich immer mehr an das richtige [lexicon]Feuerspucken[/lexicon] herantasten. Dazu habe ich auch bereits die verschiedensten Vorangehensweise gelsen. Was mir allerdings fehlt ist die Flüssigkeit bzw. das Pulver. Hättet ihr da vielleicht einige Empfehlungen für mich? Am besten noch mit dem Zusatz woher man diese bekommt.
    • Beowolf schrieb:

      @ Runsler
      Ich würde ihm vielleicht nicht unbedingt vorwerfen sich nicht informiert zu haben... nur aus einer zweifelhaften Quelle.
      Google verweist, wenn man nach [lexicon]Feuerspucken[/lexicon] und ähnlichem sucht, gerne mal auf Themen in andere Foren in denen Leute schreiben sie würden erfolgreich mit Benzin-Paraffin Gemischen spucken...selbst wenn man sich informiert ist das also evtl skeptisch zu sehen. Streichholz hat sich dazu entschieden hier zu Fragen und ich finde das zeigt das er zumindest die Infos hinterfragt ;)


      Deswegen meine dritte Zeile, ist mir halt beim schrieben auch eingefallen wie viele Leute es grade im Internet gibt die gefährlichen Mist machen und den anderen als harmlos verkaufen ;)
      "Spiel mit dem Feuer. Tu es.
      Denn man kann einem Kind hundertmal sagen, die Herdplatte sei heiß, die Bedeutung wird ihm erst in dem Moment, in dem es trotzdem drauffässt klar.
      So lernt doch jeder für sich selbst, in dem großen Spiel das Leben heißt. Und das Feuer ist einer der anspruchsvollsten, dennoch lohnendsten Mitspieler."
    • Streichholz schrieb:


      Für den Anfang würde ich auch erstmal sehr viel Üben und mich immer mehr an das richtige [lexicon]Feuerspucken[/lexicon] herantasten. Dazu habe ich auch bereits die verschiedensten Vorangehensweise gelsen. Was mir allerdings fehlt ist die Flüssigkeit bzw. das Pulver. Hättet ihr da vielleicht einige Empfehlungen für mich? Am besten noch mit dem Zusatz woher man diese bekommt.


      Das ist genau einer der punkte auf den runsler raus wollte, die flamme, also das entzünden ist das kleinste risiko beim spucken, sondern es ist das fluid selber, wenn du jetzt sagst du übst erst mal ohne feuer aber willst dazu das richtige fluid bist du schon mitten im minenfeld und mit einem fuß auf der intensivstation!!!
      Ich kann mich runsler nur anschliessen, wenns denn wirklich sein muss führt der einzig vernünftige weg über einen lehrer und sehr viel übung mit ungefährlichen dingen

      Es tut mir leid wenn ich dir nicht mehr dazu sagen kann (will) aber ich möchte niemand über ein forum zu ner fahrkarte ins krankenhaus verhelfen! Ich kanns nur noch mal sagen, wenn dus trotz aller risiken die dir hier dargelegt wurden (inklusive unvermeidlicher langzeitfolgen) wirklich noch lernen willst, dann tu uns und dir den gefallen und sich dir rinen lehrer, und feuerspucker gibts überall, also dieses "hier bei mir gibts niemand" zieht finde ich kein stück
    • Ich wohne in einem Dorf und die nächste Stadt ist mindestens 1 Stunde entfernt. Dazu kommt, dass ich nicht wirklich mobil bin. Ich habe nicht vor das ganze zu überstürzen und habe auch bereits mit dem Üben angefangen allerdings besteht zur Zeit für mich die einzige Möglichkeit soetwas zu machen darin, dass ich mich übers Internet informiere und es langsam angehe.
      Umbringen möchte ich mich nicht keine Sorge dazu gäbe es einfachere Wege :D
    • Streichholz schrieb:

      (...)wollte demnächst vielleicht auch das ein oder andere ausprobieren.(...)
      Da ich mal gelesen habe dass sich dafür Paraffin eignet und es ungefährlich für die Gesundheit sein soll(...)


      Wenn ich diese Zeilen lese, kann ich Dir nur dringend von einem Ausprobieren abraten, aber aus eigener Erfahrung weiß ich, welche Faszination davon ausgeht. Wenn Du das wirklich üben willst, dann solltest Du anfangs über sehr lange Zeit mit Wasser üben. Zwar ist auch Wasser in der Lunge blöd, weil alles, was da nicht reingehört als Fremdkörper ungünstig ist, aber halt bei weitem nicht so gefährlich, wie sämtliche Mittel zum [lexicon]Feuerspucken[/lexicon]. Vermutlich wird Dir in diesem Thema niemand sagen, welche Mittel man dafür verwendet, aber das ist auch unnötig, denn wenn Du wirklich recherchierst findest Du die von ganz allein raus. Kannst mit Deinen Ergebnisse natürlich wieder hier nachfragen.

      In Zusammenhang mit der Gefährlichkeit und Deinem Wohnfeld würde ich mir noch mehr Gedanken machen. Wenn die nächste Stadt mindestens 1 Std. entfernt ist, stellt sich mir die Frage: Wie schnell ist im Notfall ein RTW und noch wichtiger ein Notarzt vor Ort? Die allererste Frage, die Du Dir immer (egal bei was in Zusammenhang mit Feuer) stellen musst/solltest ist: Wie kann ich eine möglichst optimale und höchstmögliche Sicherheit gewährleisten? Feuer solltest Du immer nur dann anzünden, wenn Du auch weißt, wie Du es wieder aus bekommst. Und wenn Du das erste Mal Feuer spuckst, sollte ebenfalls schnell ein Arzt vor Ort sein können, falls etwas passiert. Das Du weitere Sicherheitsmaßnahmen vorbereitest (z. B. Wassereimer oder [lexicon]Feuerlöscher[/lexicon] dabei ist), versteht sich von selbst.
      Pyrometheus Feuerperformance - Die Feuershow für Ihr Event!
      pyrometheus.de

      Fire is more than heat and flames. Fire is responsibility. Fire is evolution. Fire is passion. (Pyrometheus)
    • Noch ein Nachtrag:

      Im Augenblick wirkt es übrigens auf mich noch nicht so, als hättest Du hier schon ein wenig gelesen. Ich möchte mal behaupten, dass Du dann schon etwas anderes schreibst. Da Du schreibst, dass Du mit dem Üben angefangen hast: Womit übst Du denn aktuell?

      Die ganzen Warnhinweise hier dienen übrigens nicht dazu, Dich in irgendeiner Weise zu ärgern oder zu blockieren, sondern wir verstehen das als kompetente Beratung. Wie Runsler schon schrieb, kann Dich letztendlich niemand davon abbringen, aber wir können mit unserer Beratung dafür sorgen, dass wenn Du sie aufmerksam gelesen hast und die Worte wirklich verstanden und verinnerlicht hast, weißt worauf Du Dich einlässt und welches Risiko [lexicon]Feuerspucken[/lexicon] bedeutet.
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    • Entfernungen und "gibts hier nicht" sind immer eine Frage des Aufwands, den man bereit ist auf sich zu nehmen und ggf. auch der damit verbundenen Kosten. Ich mein... Hey, wir sind alle käuflich, wenn der Preis stimmt. Umso mehr gilt das für die user dieses Forums, die (fast) alle früher oder später zumindest nebenbei ihr Hobby auch mal für Geld anbieten.
      Ist eben die Frage, wie viel Zeit und Geld einem sein Leben wert ist.
      Aber glaub mir, hier gibts aus fast jeder Ecke jemanden, wenn auch oft nicht sooo aktiv im Forum, eine Antwort oder so kann dementsprechend dauern. Regelmäßige Treffen in fast jeder größeren Stadt oder zumindest in jedem Bundesland gibt es auch.
      Schau dazu mal im Forum in den Entsprechendne Kategorien nach Postleitzahlen geordnet nach, und erstell gegebenenfalls einen entsprechenden Thread. Ich dachte letztens auch, ich hab hier in der Gegend inzwischen wirlich jeden, der auch nur grob etwas in der Richtung macht kennengelernt, und seh letztens plötzlich jemanden so gut [lexicon]Poi[/lexicon] spielen, dass da schon einiges an Übung drinsteckt ;) Gibt mehr Menschen, als man denkt, und man lernt die wenigsten kennen.

      Nur mal so nebenbei, was bei mir als Vorraussetzung gelten würde, damit ich jemandem das [lexicon]Feuerspucken[/lexicon] beibringe, denn für mich gilt, dass ich als Lehrer zumindest eine Mitverantwortung für die Handlungen meines Schülers habe. Und für seinen Tod oder lebenslange Verletzungen will ich nicht verantwortlich sein.
      1. Ich kenne die Person. Und zwar wirklich gut, nicht nur dreimal "hallo" gesagt.
      2. Ich glaube, dass die Person sich der Risiken wirklich bewusst ist, und dementsprechend verantwortungsbewusst damit umgeht. Dazu zählt auch der nicht ganz unterschätzende, mit dem Adrenalinstoß und Machtgefühl einhergehende Suchtfaktor.
      3. Ich habe wirklich intensiv versucht, es ihm auszureden, Alternativen angeboten etc. und er will es immernoch. In dem Fall lieber richtig beibringen als wenn ers sowieso, aber dann ohne Lehrer lernen würde. Wobei das eine schmale Gratwanderung ist, denn die Bereitschaft zu letzterem schließt Punkt 2. eigentlich schon aus.
      4. Wir haben beide wirklich viel Zeit zur Vorbereitung, und es gibt keinen Termin zu dem es klappen muss.

      Und dann wird monatelang erstmal Wasser durch die Gegend geprustet. Da gibt es auch keine Wirkliche Abkürzung, denn hauptsächlich geht es darum Reflexe abzutrainieren: Schluckreflex und den einatme-Reflex bei erschrecken. Und das dauert einfach. Da kann man das Training noch so intensiv gestalten, der Körper braucht Gewöhnungszeit. Positiver Nebeneffekt: die Technik wird schonmal besser, das ist sowohl für die Flamme, als auch die Umwelt gut.

      Und dann irgendwann gibts die "Abschlussprüfung". Die besteht bei mir aus drei Teilen für Spucken mit Flüssigkeit, für Pulver halt abgewandelt:
      1. Mit Wasser in der Sonne spucken, dabei muss ein schöner, feiner Nebel entstehen und ein Regenbogen zu sehen sein.
      2. Mit Wasser auf Herbstlaub oder ähnlichem Spucken. Dabei darf kein Tropfen zu hören sein, der auf den Boden fällt. Alternativ Boden mit Zeitung auslegen, und es darf kein Fleck auf dem Boden zu sehen sein danach.
      3. Einen möglichst ganzen Tag mit mir verbringen. Und dabei durchgehend (außer beim Essen natürlich) einen Schluck Wasser im Mund behalten. EGAL was passiert und was ich (oder sonst jemand) mache. Beim Essen reicht das Essen selbst als Indikator ;) Der Tag wird dann großteilig draußen verbracht, unter anderem auch mit Dingen wie Trampolinspringen, oder von mir angeheuerten Helfern, die derjenige nicht kennt, und die ihn mitten auf der Straße plötzlich anspringen, aus einem Gebüsch heraus mit einer Wasserpistole beschießen oder ähnliches. Nachbarn, die grade wenn er meint es geschafft zu haben aus dem zweiten Stock eine Wasserbombe vor seine Füße werfen, wenn wir nach hause kommen, ein Stück mit Augenbinde geführt werden und am Ende in einen Bach geschubst werden... Je nach örtlichen Gegebenheiten und wie alle Zeit haben halt. Angenehm wird der Tag auf keinen Fall, aber Panikreflexe lassen sich ohne Panik eben schlecht testen. Und Überraschung auch nicht.
      Ums kurz zu machen, wer den Test besteht, wird zukünftig in Gruselkabinetten und ähnlichem die coolste Socke der Gruppe sein. Oder zumindest seine Atmung ;)

      Der erste Testpunkt ist, ob die Technik überhaupt zum [lexicon]Feuerspucken[/lexicon] reicht.
      Der zweite Testpunkt ist, ob man damit die Umwelt total versaut, und/oder sich selbst in einen wandelnden Docht verwandelt bzw. sich das Zeug in die Nase prustet.
      Der dritte Testpunkt ist für die Gesundheit und um die Reflexe zu überprüfen. Spuckt derjenige das Wasser aus, wenn irgendwas passiert, ist das noch in Ordnung. Aber wenn er zu husten und röcheln anfängt, ist etwas Wasser in die Lunge gekommen. Damit kommt die klar, Wasser kann sie in solchen Mengen problemlos abbauen, das ist nur sehr unangenehm, sorgt für Hustenanfälle und sowas... im Endeffekt ähnlich wie eine kleine Brandblase: doof, über ne ganze Weile unangenehm, aber solange es nicht zu riesig ist keine permanenten Probleme. Aber wäre das Wasser kein Wasser gewesen, wäre das (mit Glück) ein Fall für den Notarzt gewesen. Und wird Wasser verschluckt... naja, wäre es kein Wasser gewesen müsste man, neben den langfristigen Folgen, die keiner so genau kennt und befristeten Atembeschwerden, weil Luft- und Speiseröhre nunmal einen gemeinsamen Anfang haben mindestens die nächsten 24 Stunden auf Klö verbringen und sich wünschen, keine Gedärme mehr zu haben.
      Der dritte ist damit mit Abstand der wichtigste Punkt in dem Test, und auch etwas, wa sich schwer alleine durchführen lässt.
      Gleichzeitig ist zu dem Zeitpunkt aber auch jedem, mit dem ich den Test mache bewusst, was hier auf dem Spiel steht. Sehr angenehm mal eine Prüfung zu machen, bei der der Prüfling nichtmal etwas versucht zu schummeln und die Prüfung selbst so hart wie möglich haben möchte.

      Das wäre so ungefähr, was ich erwarten würde. Je nachdem, wie schreckhaft etc. du von Natur aus bist, würde das Training halt unterschiedlich lange dauern, und zumindest einiges davon kannst du auch selbst und in Eigenregie machen. Nur bitte, bitte bleib bei Wasser, bis du jemanden hast, der mit dir irgendwie die Reflexe testen kann und da auch wirklich Ahnung von hat.

      Aber mal so als Frage am Rande... warum eigentlich ausgerechnet [lexicon]Feuerspucken[/lexicon]? Es gibt so viele andere, schöne und sehr viel ungefährlichere Dinge, die man mit Feuer machen kann... Und ich wünsch mir immernoch, damals nicht ausgerechnet mit [lexicon]Feuerspucken[/lexicon] angefangen zu haben.

      €dit:
      Ergänzung zu den Sicherheitsmaßnahmen, die Pyrometheus erwähnt hat: eine zweite, eingewiesene Person. Für mich sogar die wichtigste Sicherheitsmaßnahme, denn wenn du brennst, wirst du nicht seelenruhig zu irgendwelchen Löschdingen greifen. Und wenn du doch etwas in die Lunge bekommst und röchelnd am Boden liegend gegen das ersticken ankämpfst, wirst du schlecht den Notruf anrufen und denen deine Lage und Position schildern können. Für mich ist sowas übrigens der Hauptgrund, warum ich keine Soloshows mache, oder zumindest nicht ohne noch einen Helfer. Nicht weil ich die Hilfe für die Show bräuchte, sondern weil ich die Hilfe im Falle eines Notfalles brauche, und mich dann auf jemanden verlassen will, dem ich vertraue.
      "Spiel mit dem Feuer. Tu es.
      Denn man kann einem Kind hundertmal sagen, die Herdplatte sei heiß, die Bedeutung wird ihm erst in dem Moment, in dem es trotzdem drauffässt klar.
      So lernt doch jeder für sich selbst, in dem großen Spiel das Leben heißt. Und das Feuer ist einer der anspruchsvollsten, dennoch lohnendsten Mitspieler."

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Runsler ()

    • Runsler schrieb:

      .
      Aber mal so als Frage am Rande... warum eigentlich ausgerechnet [lexicon]Feuerspucken[/lexicon]?


      Die Frage finde ich gut, die wollte ich nämlich auch noch stellen bzw. würde ich sogar präziser fragen: Was fasziniert dich
      am [lexicon]Feuerspucken[/lexicon]?
      Wenn es "nur" darum geht einen Feuerball zu machen, dann könntest du nämlich auch eine [lexicon]Drachenzunge[/lexicon] nehmen.
      Drachenzungen sind kleine Metallröhren in die ein bestimmtes Pulver (das auch zum [lexicon]Feuerspucken[/lexicon] verwendet wird) eingefüllt wird. Man hält die [lexicon]Fackel[/lexicon] vor das Röhrchen und pustet rein. Ergebnis: Feuerball !
      Zwar kannst du mit "richtigem [lexicon]Feuerspucken[/lexicon]" etwas größere Feuerbälle machen (und meines Wissens auch ein paar Kunststücke mehr), aber mit der [lexicon]Drachenzunge[/lexicon] hast du einen ähnlichen Effekt, musst nicht so lange trainieren und es ist nicht soooo gefährlich:
      (Achtung: "Nicht sooooooo" heisst nicht das es ungefährlich ist, du musst immernoch z.b. auf Wind usw. achten. Nur die Chance das Zeug in die Lunge zu bekommen ist geringer)
      Der Tanz ist ein Gedicht und jede seiner Bewegungen ist ein Wort.
    • Am interessantesten finde ich an der Sache eigntlich, das Streichholz noh nicht mal gesagt hat wo er her kommt.
      Ich wohne auch nicht gerade in einer Großstadt.
      Also das Dorfleben ist kein Grund.
      Um dem ganze mal auch eine positive Seite zu geben.... [lexicon]Feuerspucken[/lexicon] macht laune. Seien wir ehrlich wenn es nur gefährlich wär und kein Spaß machen würde, täten wir das alle nicht.
      Man muss sich halt der Risiken bewußt sein und nicht einfach drauf los probieren. Wieviele hatten wir hier schon im Forum die erzählten das sie mit Mehl oder sogar mit Benzin spucken.
      Das sind die Typen die Nackt mit Honig bestichen durch ein Kanibalendorf rennen. Aber Streichholz ist zumindest so klug und fragt hier erstmal nach.
      Von daher sollte man ihm schon irgendwo helfen.
      Ich bin zwar auch der Meinung das diejenigen die das Spiel mit dem Feuer lernen wollen, sie nicht alle an der Klatsche haben, aber das können wir uns wohl alle auf die Flagge schreiben.
      Von daher, lieber Streichholz, such dir jemande der es kann, also nicht selber erst seit 2 Wochen spuckt.
      Dann wie schon oben geschrieben, übe mit Wasser!
      So lernst du am besten das Zerstäuben.
      Werde dir klar darübe dass das [lexicon]Feuerspucken[/lexicon] nicht mal eben so nebenbei erlent werden kann.
      Es beadrf regelmäßiger Übung und vor allem Jahrelange erfahrung bevor man damit an die öffentlichkeit gehen sollte.
      Denn vor Publikum zu spucken ist nochmal eine ganz andere Hausnummer, da kommt nämlich noch die Aufregung hinzu, sowie die gefahr ( ob sicherheitabstand oder nicht) andere Leute zu verletzen.
      Sei dir darüber klar das du im Grunde hier mit deinem Leben , bzw. mit deiner Gesundheit spielst.
      Entscheide dich womit du spucken willst, probiere die Möglichkeiten die sich dir bieten aus, aber entscheide dich dann für eine sache die du dann richtig übst und beherrschen willst.
      Und vor allem werde dir über eines klar:
      DU WIRST DICH IRGENDWANN VERBRENNEN!!!!
      Tempus fugit, Timetis Messor!
    • Zum Dorfleben:
      Ich hab meine Freundin damals kennengelernt, als wir [lexicon]Feuerspucken[/lexicon] gelernt haben. damals war sie 17, nichts mit Führerschein oder gar eigenem Auto/Roller, und "auf dem Dorf" wäre noch schön gewesen. Zwischen den Dörfern. Nächster Nachbar in 500m Entfernung ein Kuhstall. Mit dem Auto 25, mit dem Bus 45 Minuten bis zur nächsten (U-)Bahn, Sonntags garkein Bus, Samstags zwei am Tag, und in der Woche alle 2 Stunden.

      Hat trotzdem funktioniert... eben mit deutlich mehr Aufwand, aber es geht.


      Ps.: Mehl und Benzin würde ich nichtmal ansatzweise gleichstellen, eher im Gegenteil... Mehl hat als Hauptnachteil eigentlich nur, dass es halt nicht wirklich gut funktioniert. Ansonsten nimmt und gibt sich das kaum was mit den üblichen Pulvern. Benzin hingegen schon, nicht nur wegen dem Flammpunkt ;)
      "Spiel mit dem Feuer. Tu es.
      Denn man kann einem Kind hundertmal sagen, die Herdplatte sei heiß, die Bedeutung wird ihm erst in dem Moment, in dem es trotzdem drauffässt klar.
      So lernt doch jeder für sich selbst, in dem großen Spiel das Leben heißt. Und das Feuer ist einer der anspruchsvollsten, dennoch lohnendsten Mitspieler."
    • Ich selbst mit Flüssigkeit, und inzwischen auch fast garnichtmehr... Habs mir ziemlich abgewöhnt und inzwischen nurnoch für Sonderfälle, zB. wenn eine Show mit [lexicon]Feuerspucken[/lexicon] gebucht ist, und unsere regulären Spucker Schnupfen haben oder ähnliches. Pulver hab ich irgendwie nie so hinbekommen, wie ich wollte. Aber meine Schwester kann das wirklich richtig gut, hats aber auch schon ne halbe Ewigkeit nichtmehr gemacht.
      "Spiel mit dem Feuer. Tu es.
      Denn man kann einem Kind hundertmal sagen, die Herdplatte sei heiß, die Bedeutung wird ihm erst in dem Moment, in dem es trotzdem drauffässt klar.
      So lernt doch jeder für sich selbst, in dem großen Spiel das Leben heißt. Und das Feuer ist einer der anspruchsvollsten, dennoch lohnendsten Mitspieler."