bundesanzeiger.de/ebanzwww/con…nz%20AT%2008.12.2015%20B5

Okay, das war jetzt ein wenig reißerisch, genau genommen betrifft es uns nicht.
Denn ganz klar geht es bei dem Verbot um die Bestimmungsgemäße Waffeneigenschaft. Die ist bei unseren Monkeys nicht vorhanden.

Deswegen das hier als Hinweis, soll je gelegentlich vorkommen auf Polizisten zu stoßen, die in der letzten Schulung nur "Monkeyfists, das sind so große Knoten an Schnüren, mit denen man jemandem den Schädel einschlagen kann, die sind jetzt verboten" gehört hat.
Sehr unwahrscheinlich dass überhaupt ein Polizist von solchen Verboten etwas mitbekommt (kann ja keiner alle Gesetze kennen) und/oder die dann auch noch durchsetzen will wenn man möglicherweise fragliche Gegenstände grade eindeutig nicht als Waffe benutzt, aber trotzdem...

Falls das doch jemandem passiert, wisst ihr jetzt hoffentlich zumindest, dass eure Poi davon nicht betroffen sind und könnt im Zweifelsfalle erklären warum

Auch der Link geht nicht... irgendwas scheinen die Behörden dagegen zu haben dass man ihre Bescheide verlinkt.

Grob zusammengefasst jedenfalls:

Jemand hat eine Metallkugel (ich glaube Stahl) mit Paracord in Monkeyfist-Form umknotet. Dann hing dieser beschwerte Knoten an einem Seil, das noch ein Stück weiter in eine Schlaufe ausläuft.
Klingt erstmal nach Poi. Allerdings ist die Schlaufe eindeutig fürs Handgelenk gemacht, was bei Poi eher ungewöhnlich ist, und das Seil schien auch nur 20-30cm lang zu sein, also kürzer als die meisten ihre Poi haben.
Das Ganze wurde dann als Gegenstand zur Selbstverteidigung verkauft.

Und genau das ist verboten, weil bestimmungsgemäß als Waffe verkauft und als Hieb- und Schlagwaffe nutzbar -> Es ist auch eine Waffe.
Das an sich wäre erstmal nicht schlimm, allerdings ähnelt sie in Form und Funktion einem Totschläger, und die sind in Deutschland schwieriger legal zu haben als eine scharfe, vollautomatische Kalaschnikow. Für den normalsterblichen ohne entsprechende Papiere jedenfalls höchst illegal.

Interessant (und wichtig) für uns ist dabei, dass sich der Feststellungsbescheid
1. Nur auf genau das getestete Modell von genau dem Hersteller bezieht,
2. Sich hauptsächlich auf "bestimmungsgemäß als Waffe" stützt.

Kann für uns jetzt folgende Konsequenzen haben:
1. Rechtlich:
Gar keine. Was wir benutzen ist weder genau dieses Modell von genau diesem Hersteller, noch bestimmungsgemäß Waffe, und damit etwas ganz anderes. Außerdem sind Metallkugeln als Kerne für uns doch eher ungewöhnlich, also selbst wenn jemand so kurze Poi in genau der Größe, zufälig auch noch aus Paracord und mit genau so einer Schlaufe hätte, wäre es ohne Metallkern doch etwas völlig anderes.
2. Worst-Case-Szenario:
Einen Tag (oder noch kürzer) vor einer Show spielt ihr ein wenig mit euren Monkey Fist Poi, zB. um euch warm zu machen, nochmal alles durchzugehen oder sowas. Dabei sieht euch ein übereifriger, schlecht gelaunter Polizist, der vor kurzem (sei es durch eine Schulung oder anderen Zufall) darüber gestolpert ist "großer Knoten an Schnur ist zum Köpfe einschlagen und verboten!". Viel mehr wird bei den meisten nicht hängenbleiben, wenn man bedenkt wie viele Gesetze die durchzusetzen haben kann man da weder einen Vorwurf machen, noch sich wundern.
Glücklicherweise sind wir nicht in den USA, werden also nicht erschossen, weil wir nicht nur eine "illegale Waffe", sondern gleich zwei, in noch größer als das Original, und womöglich sogar brennend(!) um uns herumschleudern.
Allerdings kann ein Polizist verdächtige Gegenstände trotzdem erstmal einsammeln und überprüfen lassen. Da bekommt man dann eine Quittung (unbedingt darauf bestehen), und darf sich entsprechendes nach eingehender Untersuchung wieder bei der nächsten Wache oder so abholen.
Nur ist besagte Show bis dahin schon vorbei, womöglich ohne die Poi, die man dafür gerne benutzt hätte.
Selbst wenn dabei sonst nichts passiert, ist das doch mindestens mehr als ärgerlich.

Und um genau das zu verhindern hab ich das hier eingestellt. Auch wenn ich eigentlich gehofft hatte, dass der Link funktioniert, sodass man sich, wenn man auf Nummer sicher gehen will den Bescheid ausdrucken, das "bestimmungsgemäß" unterstreichen und in den Umschlag mit sonstigem Papierkram für Shows stecken kann. In der Regel steigert es die Chancen, verdächtige Gegenstände zu behalten enorm, wenn man direkt offiziell aussehende Unterlagen zeigen kann, die besagen es handle sich um etwas völlig anderes


Allerdings ist die chance, dass dieses worst-case-szenario jemals für einen von uns eintritt zugegebenermaßen extrem gering.
Ich dachte nur es könnte trotzdem jemanden interessieren, deswegen hab ichs hier al reingestellt nachdem ich darüber gestolpert bin.

Bei mir hats zumindest mal einer versucht^^
Meinte, das wären ja ganz gefährliche Waffen...
Und ich betete ihm erstmal das halbe Waffengesetz auswendig vor, wonach es bestenfalls Gegenstände mit waffenähnlichen Eigenschaften sind, genauso wie zB. der Stein da *zeig*. Und dass ich die problemlos führen dürfte, außer bei einer Demo.
Und daraufhin hab ich ihm noch die Genehmigung von der Stadt und direkt die Visitenkarte des zuständigen hingelegt.
"Aber ich hab ein Auge auf dich!" und weggegangen. Nie wieder gesehen.

Aber seitdem bin ich da etwas sensibel und bin lieber vorbereitet.