Unfall Feuershow

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    • Unfall Feuershow

      Hallo,

      bei einer Feuershow von Serpah/Hannes Schwarz beim Triberger Winterzauber 2015 hat es einen schweren Unfall mit Pyro gegeben.

      Hier: suedkurier.de/region/schwarzwa…m-Warum;art410964,8405995

      und hier: suedkurier.de/region/schwarzwa…erletzt;art410964,8405682

      In dem Video hier sieht es aus wie Pyropoi zünden, aber sehr schlecht zu sehen:




      Genesungswünsche gehen an Hannes Schwarz - so ein Unfall ist schrecklich!

      Bitte achtet auf eine angemessene Diskussion (sorry für die Erwähnung, aber früher gab es schon mal einige Beiträge die unter der Gürtellinie waren...)

      Was mich interessiert, ob die Zündvorrichtung Selbstbau war, welche Pyro genau, oder andere relevante Details für Leute die auch damit arbeiten.
      Vlt. kennt ja jemand den Hannes und kann nachfragen oder er schaut hier zufällig selber rein oder oder

      Da hier einige sind die mit Pyro arbeiten wäre Info nicht schlecht und ja einer von tausend pyroartikeln geht statistisch gesehen einfach hoch, das ist so.

      CriZ
    • walkabout schrieb:

      Was mich interessiert, ob die Zündvorrichtung Selbstbau war, welche Pyro genau, oder andere relevante Details für Leute die auch damit arbeiten.
      Vlt. kennt ja jemand den Hannes und kann nachfragen oder er schaut hier zufällig selber rein oder oder

      Da hier einige sind die mit Pyro arbeiten wäre Info nicht schlecht und ja einer von tausend pyroartikeln geht statistisch gesehen einfach hoch, das ist so.
      Hallo Criz,

      zwar kenne ich weder den Künstler noch weiß ich, welches Material er genau verwendet, jedoch würde ich gern in diesem Zusammenhang nochmal auf eine Gefahr hinweisen, die vielen Feuerkünstlern bzw. T1 Anwendern oft nicht bewusst ist.

      Meine Vermutung ist, dass hier eine Fontäne (Funkenstab?) hochgegangen ist.

      Fontänen oder Jets erzeugen Funken, die mit einem hohen Gasdruck, der bei der Verbrennung entsteht, aus einer Düse
      gepresst werden. Es gibt jedoch ein paar Dinge, die bei dieser ansich sehr einfachen Funktionsweise zu Problemen führen können.

      1) Der Effekt zündet garnicht.
      Das kann passieren, wenn die Anfeuerung feucht geworden ist, sich der elektrische Anzünder
      vom Effekt gelöst hat oder dieser aufgrund eines elektrischen Problems einfach nicht auslöst.
      Entsprechende Vorsicht bei der weiteren Handhabung (Demontage, Entsorgung,...)vorausgesetzt, ist das eher ein harmloser Fall.


      2) Die Düse verstopft.
      Je nach Hersteller kommen die Fontänen/Jets/Bränder entweder mit fest eingebautem Anzünder oder es muss selbst ein Anzünder angebracht werden. Ist dieser zu dick oder steckt zu tief in der Düse, kann die Düse verstopfen.
      Wenn das passiert, kann der Funkenstrahl unter Umständen schräg aus der Düse kommen oder der ganze Effekt kann aufgrund des hohen Gasdrucks platzen. Beides kann schwerwiegende Folgen haben.
      Oft stehen Montagehinweise im Datenblatt des Effekts. Diese sollten unbedingt befolgt werden.
      Es gibt auch Fontänen, die nicht "über Kopf" abgebrannt werden dürfen sondern für einen Ausstoß nach oben konzipiert sind.
      Auch hier hilft ein Blick ins Datenblatt.


      3) Der pyrotechnische Satz ist brüchig.
      In Fontänen wird der Satz ähnlich wie in einem Raketentreiber verpresst. Der Transport durch verschiedene Klimazonen (Chinaware?), ungeeignete Aufbewahrung (zu hohe Luftfeuchte), Überlagerung oder mechanische Belastung des Effektes kann dazu führen, dass sich Risse in dem gepressten Satz bilden. So ein Riss wiederum hat zur Folge, dass der brennende Satz mehr Oberfläche hat, dadurch heftiger abbrennt und der Gasdruck enorm ansteigt. Hier ist eine Explosion fast schon vorprogrammiert.


      Desweiteren gibt es gelegentlich auch noch Dinge, die aufgrund mangelhafter Qualität des Effektes passieren können.
      Z.B. können Fontänen nach hinten durchzünden, die Hülse kann brennen oder der Gasdruck reicht nicht aus und die Funken fallen brennend wieder auf den hölzernen Bühnenboden...

      Natürlich kann man nie ausschließen, dass etwas schief geht. Aber es gibt immer Maßnahmen, um das Risiko zu vermindern.
      - Geeignete Zündtechnik
      - korrekte Aufbewahrung
      - Verfallsdatum beachten
      - Effekte für den jeweiligen Anwendungszweck mehrfach erproben
      - Anwendungshinweise beachten

      Und letztendlich ist es auch immer eine gute Idee, aufmerksam zu sein und Vorkehrungen zu treffen, die im Falle eines Falles dazu führen, dass der Schaden so gering wie möglich ist.
      Zum Beispiel:
      - Beim Durchmessen die gleichen Sicherheitsabstände wie beim Schießen einhalten.
      - Nach dem Einschalten des Zündsystems keine angeschlossenen Effekte mehr in die Hand nehmen bzw. Effekte an ein eingeschaltetes Zündsystem anschließen
      usw.


      Ich weiß, das klingt immer irgendwie nach Schweinchen schlau, wenn man sowas schreibt. Aber meine Erfahrung ist tatsächlich,
      dass gerade Hobbypyrotechniker oder Leute, die sowas nicht regelmäßig machen, auf viele Dinge nicht achten oder oft auch einfach nicht die Möglichkeit haben, Pyrotechnik korrekt aufzubewahren oder zu testen.

      Daher bitte immer ins Bewusstsein rufen, mit was man da umgeht und überlegen, was man tun kann, die Risiken zu minimieren.

      ... und ja einer von tausend pyroartikeln geht statistisch gesehen einfach hoch, das ist so.

      Das würde ich so jetzt mal nicht unterschreiben. "Einfach so" gehen pyrotechnische Gegenstände nicht hoch.
      Es gibt immer eine Ursache. Auch die Dimension (einer von 1000) sehe ich eher skeptisch. Wir verwenden in einer Show oft mehrere 1000 Effekte und bisher sind noch keine unerklärlichen Dinge passiert ;)

      Ansonsten gute Besserung dem Künstler und allzeit gutes Gelingen allen anderen wünscht,

      Michael

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von lumines ()

    • Hey Lumines,

      das kann ich einfach so unterschreiben!

      Leider weiß ich jetzt nicht aus welcher Ecke du kommst (pyro oder Feuerspieler) aber leider ist es so das die Mehrheit der Feuerspieler nicht richtig weiß, was Sie mit der Pyro anstellt, oder im schlimmsten Falle die Falsche her nehmen.

      Konkret gehts vermutlich um n Pyrostab oder Poi, und da habe ich schon die gruseligsten Basteleien gesehen.

      Was auch ein enormes Problem darstellt, ist das viele F2 Vulkane anstelle von T1 nehmen ( kan man ja an Silvester kaufen und mal so ohne Genehmigung abbrennen) Ich bin der Meinung, das gerade bei diesen das Risiko einer Explosion, nochmal deutlich höher ist aus einer Vielzahl an gründen. Ich verstehe selber nicht, woher dieser Leichtsinn bei einigen kommt....

      Aber und das sind die beiden gravierendste Punkt:


      Lumines schrieb:


      - Beim Durchmessen die gleichen Sicherheitsabstände wie beim Schießen einhalten.
      - Nach dem Einschalten des Zündsystems keine angeschlossenen Effekte
      mehr in die Hand nehmen bzw. Effekte an ein eingeschaltetes Zündsystem
      anschließen
      Effekte für den jeweiligen Anwendungszweck mehrfach erproben

      Es ist schlicht unmöglich einen angemessenen Sicherheitsabstand für den gewollten Effekt einzuhalten. Sowie Sie nach Ihrem Verwendungszweck zu nutzen. Und der Anteil an Feuerspieler der das nicht einsieht ist leider sehr hoch... (siehe FB Diskussionen etc.)


      Letzten Endes muss es jeder selbst entscheiden welches Risiko er für sich & das Publikum eingeht.

      Für mich kann ich sagen, das es die aller letzte Notlösung als Effekt ist, auch wen ich so etwas nach meiner Meinung so Ordentlich wie es nun mal geht einsetzte. In über 10 Jahren hab ich es gerade mal in 3 Stadion Shows genutzt inkl. Groß Feuerwerker der vor Ort war.


      Ich habe auch bereits mehr als einmal den "wirkungsbereich" von Shows als Zuschauer verlassen, weil mir es einfach nicht geheuer war. Es ist und bleibt Sprengstoff womit da gearbeitet wird. Und die hohen Auflagen & Vorgaben haben Ihre berechtigung...



      Feuer ist und bleibt gefährlich, und Pyrotechnick ist und bleibt im zweifel Lebensgefährlich.

      In der Hoffnung, das so der ein oder andere sein Handeln Überdenkt...

      kai
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